Das Delmenhorster Museum - eines der größten industriegeschichtlichen Museen in Deutschland - will in den kommenden Jahren neue Akzente setzen. So ist die Entwicklung eines Kreativ- und Kompetenzzentrums Textil geplant, in dem Modedesign und Textilkunst auf dem Gelände der Nordwolle angesiedelt werden sollen. Weitere Schwerpunkte der künftigen Arbeit sind die wissenschaftliche Aufarbeitung der türkischen Arbeitsmigration und die historische Berufsbildungsforschung. Auch die entscheidende Rolle der Nordwolle beim Ausbruch der Ersten Weltwirtschaftskrise 1929 soll neu beleuchtet werden - auch auf dem Hintergrund der Erfahrungen mit der Zweiten Weltwirtschaftskrise 2009. "Der Wissenschaftliche Beirat ist ein Scharnier zwischen der Forschung und der Museumsarbeit", fasst Professor Bass die zentrale Aufgabe des Gremiums zusammen.
Die Hochschule Bremen und das Nordwolle-Museum sind in mehrfacher Weise miteinander verbunden: So hat Professor Dr. Karl Marten Barfuß, ehemaliger Konrektor der Hochschule Bremen, nicht nur das Standardwerk über die osteuropäischen Migranten auf der Nordwolle verfasst, sondern war auch der Vorvorgänger von Professor Bass im Amt des Beiratssprechers und ist weiterhin im Beirat beratend tätig. Der neue Museumsdirektor, Hans-Hermann Precht, ist wiederum Lehrbeauftragter für Weltwirtschaftsgeschichte im Internationalen Studiengang Volkswirtschaft der Hochschule Bremen.