Ziel des Anfang 2013 begonnenen Projektes ist die Entwicklung, der Bau und der Start einer Rakete, die eine Nutzlast von 2 Kilogramm in eine Flughöhe von etwa 6 Kilometern befördert. Bei Brennschluss des Hybridtriebwerks nach 15 Sekunden durchbricht die Rakete die Schallmauer. Die gesamte Rakete ist wiederverwertbar und sinkt an einem zweistufigen Fallschirmsystem zurück zum Erdboden.
Das STERN-Programm zielt insbesondere auf die Nachwuchsförderung im Bereich Raketenantriebe / Trägersysteme ab und bietet den Studierenden ein reales Projektumfeld, in dem alle Phasen wie in einem echten Entwicklungsprogramm durchlaufen werden. STERN ist an der HSB in den Vorlesungen des Masterstudiengangs Aerospace Technologies eingebunden, so dass hier beispielsweise Simulationsprogramme zur Berechnung der Flugbahn entworfen sowie ganze Subsysteme der Rakete konzipiert, gebaut und getestet wurden.
Das „AQUASONIC“-Team besteht derzeit aus einem Professor, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter, drei technischen Angestellten und 17 Studierenden.
Neben der HSB nehmen derzeit noch sieben weitere Universitäten bzw. Hochschulen am STERN-Programm teil: Uni Bremen, Technische Universität (TU) München, TU Stuttgart, TU Dresden, TU Berlin, TU Braunschweig und Hochschule Augsburg. Es finden in regelmäßigen Abständen Workshops statt, bei denen sich die Teams untereinander austauschen können.
Am Institute of Aerospace Technology (IAT) der HSB ist im Verlauf der vergangenen 3 Jahre eine Höhenforschungsrakete entwickelt worden, die eine Länge von 5,4 Metern, einen Durchmesser von 200 Millimetern und ein Gewicht von 76 Kilogramm aufweist. Angetrieben wird die Rakete von einem so genannten Hybridtriebwerk, das festes Polyethylen (PE) als Brennstoff und flüssiges Lachgas (N2O) als Oxidator nutzt. Das Triebwerk wird bei einem Brennkammerdruck von 20 bar 2500 Newton (250 kg) Schub für 15 Sekunden liefern. Die Startbeschleunigung beträgt etwa das Dreifache der Erdbeschleunigung (3g). Alle wichtigen Parameter der Flugbahn sowie Diagnosedaten wie Drücke, Temperaturen und Spannungen werden von einem primären Bordcomputer aufgezeichnet und in Echtzeit über eine Funkstrecke zum Bodensegment übertragen. Zusätzlich zu dieser Eigenentwicklung kommt ein redundanter kommerzieller Bordcomputer zum Einsatz, der ebenfalls Flugparameter aufzeichnet und sendet. Beide Systeme verfügen über GPS sowie Sensoren für Beschleunigungen, Drehraten und Flughöhe und können unabhängig voneinander das zweistufige Bergungssystem auslösen. Neben der Datenaufzeichnung als primäre Nutzlast der Rakete, wird zusätzlich ein Experiment der Firma Airbus Safran Launchers mitgeführt. Dabei handelt es sich um thermoelektrische Generatoren, die in der Nähe der Triebwerksdüse angeordnet sind und die Aufgabe haben, aus der am Triebwerk entstehenden Hitze elektrische Energie zu erzeugen.
Für den Flug der Rakete wird spezielles Boden-Equipment wie eine Startschiene, ein Betankungssystem sowie eine Bodenstation zum Empfang von Telemetrie-Daten benötigt.