Denken in vernetzten betrieblichen Strukturen, das Erkennen der Rahmenbedingungen für wirtschaftlichen Erfolg, Handeln unter Zeitdruck, Kommunikation und Entscheidungsfindung im Team sowie der Umgang mit komplexen Entscheidungssituationen unter Unsicherheit stellen schon an sich Herausforderungen dar und schulen die Problemstrukturierungs- und Problemlösefähigkeit. Diese Einübung von Handlungs- und Sozialkompetenz in einem Team aus internationalen Studierenden erleben zu dürfen macht die Herausforderung noch größer. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen in diesem Jahr nicht nur aus den beiden Partnerhochschulen und damit aus Deutschland und Polen, sondern auch aus Brasilien, Ecuador, Frankreich und Spanien. Hintergrund war, dass aus Bremen auch Studierende der Partnerhochschulen aus aller Welt mitgereist waren, die aktuell ein Auslandssemester an der HSB verbringen.
Die Bremer Studierenden waren bei ihren polnischen Kommilitoninnen und Kommilitonen zu Hause untergebracht und hatten auf diese Weise die Möglichkeit, ein Stück Alltag des Gastlandes und darüber hinaus die außergewöhnliche Gastfreundschaft in Polen erleben zu dürfen. Zum kulturellen Begleitprogramm gehörten ein Rundgang durch die Danziger Altstadt, eine Wanderung und auch Besuch im Solidarność Museums. Ob auch nur einer der Streikenden der Danziger Leninwerft im Sommer 1980 ahnte, dass er gerade dabei war Geschichte zu schreiben? Erst in der Rückschau wird klar, dass die Gründung der Gewerkschaft Solidarność der Anfang vom Ende des gesamten Ostblocks war und den Weg Polens in die europäische Gemeinschaft bereitete. Anlass für den Streik war die Entlassung der Kranführerin Anna Walentynowicz. Die Werftleitung hatte die durch keine Schikane einzuschüchternde Kranführerin entlassen, weil sie sich für die Rechte der Belegschaft eingesetzt hatte.
Aktuell wird der Gegenbesuch der polnischen Studierenden vorbereitet, der für die Zeit vom 17. bis zum 21. Mai 2017 an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Bremen vorgesehen ist.