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Vom Pendel über die Ariane 5 zum Weihnachtsmarkt

25 Jahre Austausch mit der Université d'Artois

(lifePR) (Bremen, )
Der erste Advent ist da - an der Hochschule Bremen (HSB) ein untrügliches Zeichen für die Ankunft von 16 französischen Studierenden und zwei Dozenten aus dem Pas de Calais, aus Béthune, einer Stadt mit 30.000 Einwohnern westlich vom nordfranzösichen Lille. In Béthune befindet sich die technische Fakultät der Université d´Artois, deren Hauptsitz in Arras und deren Sportstudiengänge im vom Fußball bekannten Lens angesiedelt sind.

„Seit nunmehr 25 Jahren organisieren wir diesen Austausch mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW). Wir sind stolz, welche neuen Eindrücke wir auf beiden Seiten unseren Studierenden vermitteln können“, erklärt Prof. Dr. Rüdiger Schubert, Koordinator in der Abteilung Maschinenbau der HSB für den Austausch mit Béthune. „Wir haben französische Absolventen, die später in Deutschland arbeiten, und wir haben deutsche Studierende, die nach dem Austausch Bachelor-Arbeiten in Frankreich anfertigen.“

Seit dem 9. April 1991 fahren jährlich Gruppen der HSB nach Béthune, und eine Gruppe kommt von dort zu einem Gegenbesuch nach Bremen, in den 25 Jahren gut über 1000 Maschinenbau-Studierende. Gefördert werden soll die Kenntnis über die jeweils andere Kultur und der Austausch innerhalb der Ausbildungs- und Lernweisen in beiden Staaten.

Am Sonntag, dem 27. November 2016, wurden die französischen Studierenden der Produktionstechnik von ihren Maschinenbau-Maschinenbau-Kommilitonen der HSB mit einem gemeinsamen Abendessen empfangen. Danach ging es für erste Eindrücke bremischer Kultur gemeinsam zum Glühwein-Verkosten auf den Weihnachtsmarkt und zum Schlachtezauber.

Am nächsten Morgen stellte der Dekan der Fakultät Natur und Technik, Prof. Dr. Westhof, bei der offiziellen Begrüßung kurz die HSB vor. Direkt danach erwartete die Gäste der direkte Einstieg in das Arbeitsprogramm für jeden Vormittag dieser Woche: Die Bewegung eines elektrisch angetriebenen Pendels musste durch mathematische Gleichungen beschrieben werden, um dann rechnerisch simulierend zu untersuchen, wie es sich dann unter gewolltem Eingriff in die Bewegung, zum Beispiel bremsen, verhalten wird.

Nachmittags und abends stand Kultur auf dem Programm: Eine auf die jungen Gäste abgestimmte, launig lebendige Stadtführung durch Bremens gute Stube - Marktplatz, Schnoor und Böttcherstraße - fand begeisterten Beifall der Studierenden.

Die intensive Arbeit an der Programmieraufgabe wurde später gekrönt durch Demonstration dessen, was daraus werden kann: die Simulation von realen Vorgängen und Montageweisen in der dreidimensionalen bildlichen Darstellung der Ariane 5-Oberstufe. Ehemalige Teilnehmer früherer Jahre aus genau diesem Programm haben nach Studienende die geknüpften Kontakte wieder aufgenommen und einen Arbeitsplatz in Bremen in der Raumfahrtsparte gefunden. „Nach dem Besuch damals bei Astrium war es mein erklärtes Ziel, genau dort in Bremen nach Studiumsende zu arbeiten“, schmunzelt Benoit Mériaux, während er zeigt, wie man beinahe wie in der realen Rakete - nur eben virtuell - durch die Baugruppen klettern, einzelne Bauelemente herausnehmen, woanders platzieren oder durch andere Teile ersetzen kann.

Zur Feier des diesjährigen Jubiläums wurde diese eindrucksvolle Simulation einer Fertigungsplanung noch getoppt von einem Tag im Flugsimulator der Hochschule Bremen. Im nachgebauten Cockpit einer Boeing 737 ließ Prof. Dr. Sven Oppermann jeden Teilnehmer selbst ans Ruder – er durfte einen Flughafen-Anflug und eine Landung selbst steuern. „Obwohl das Cockpit ja fest auf dem Boden montiert ist, empfindet man alle Bewegungen des Flugzeuges mit dem Magen direkt mit“, resümiert ein Teilnehmer auf Französisch.

Deutsch lernt er seit zweieinhalb Semestern jeweils einen halben Tag pro Woche in der Universität in Béthune bei Martin Geiß, dem Austausch-Koordinator auf französischer Seite. Das schon Erreichte wurde intensiv geübt beim Shopping-Bummel in der Bremer Innenstadt und auf dem Weihnachtsmarkt.

Am Dienstagabend führten Bremer Studierende die Gäste durch das spätabendliche Viertel, das – so der Kommentar – in seiner Vielfalt und seiner Eigenheit auch im Zentrum einer Region wie die rund um die Großstadt Lille so nicht zu finden ist. Während die Studierenden das bremische Studentenleben erkundeten, trafen sich die Unterstützer und Organisatoren zu einer abendlichen Feierstunde zunächst in der Hochschule und später zu einem, dem Anlass gebührenden Abendessen.

Prof. Karl Potthast, einer der Begründer dieses Austausches gab hierbei einen spannenden Einblick in die europäische bildungspolitische Situation der beginnenden 90-er Jahre. Damals 1991 wurde in Frankreich und Deutschland gleichermaßen befürchtet, dass es für die zunehmende europäische internationale Verflechtung der produzierenden Wirtschaft zu wenig Ingenieur-Nachwuchs geben könnte. Insbesondere für die Fachhochschulen war dies ein Antrieb - um nicht zu sagen: Rückenwind, um internationale Kooperationen zu suchen.

Der letzte Tag nahte schneller als gedacht, beim Abschlusstreffen am Freitagmittag (2. Dezember) wurde den Organisatoren und Durchführenden für das wieder hoch interessante Programm und ihren Einsatz gedankt. Das jetzige Konzept bietet beste Chancen zur Förderung kultureller und technischer Bildung im Austausch Studierender der beiden Nachbarstaaten im gemeinsamen Europa. Seit Jahren leistet dabei dankenswert auch das DFJW einen wertvollen finanziellen Beitrag.

Nach einem Abschiedsfoto vor dem Maschinenbaugebäude (s.o.) und einer letzten Stärkung in der Mensa wurde – nun doch ein bisschen müde – traten die Gäste die Heimreise mit dem Bus an.

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