Während Finanzsenatorin Karoline Linnert die stabile Situation der Bremer Landesbank im Bankengefüge rühmend hervorhob, kam Bernd Artin Wessels in seinem Eingangsstatement zu der Schlussfolgerung, dass die EZB längst zur Band Bank geworden sei. Er kritisierte vor allem den Beitritt Griechenlands zur Euro-Zone, obwohl bekannt war, dass die geringe Leistungsfähigkeit dieses Landes - auch wenn die offiziellen statistischen Angaben aus Athen "geschönt" waren - ohnehin bekannt war und weit hinter denen der übrigen Euroländer zurückstand.
Für ihn ist die Europäische Union eine heterogene Gemeinschaft, in der die 17 Euroländer Interessen vertreten (müssen), die nicht unbedingt mit denen der Gesamtheit aller EU-Länder übereinstimmen.
Stefan Friedmann vom Vorstand der Oldenburgischen Landesbank dämpfte die kritische Bewertung der EZB als Bad Bank mit dem Hinweis, das knapp 400 Milliarden Euro unrealisierte Kursgewinne aus Gold-, Devisen und Wertpapier-Geschäften in der Bilanz des Eurosystems steckten, also ein Verlust von 50 Milliarden griechischer Papiere so schwer nicht ins Gewicht fiele. Überhaupt sei der Euro stark.
Auch Volkmar Herr von der Handelskammer Bremen unterstützte mit Blick auf die positive Außenhandelsbilanz der deutschen Wirtschaft die eher unaufgeregte Position derer, die den Euro in einer starken Performance sehen.
Als vordringlich - so das Resultat der Veranstaltung, die von Dieter Leuthold geleitet wurde, - müsse das Schuldenproblem der "schwachen" Euro-Staaten angepackt werden. Als besonders gravierend müsse aber die soziale Komponente gesehen werden: Bei der Schuldenbewältigung müsse auf die unterschiedlichen Mentalitäten und kulturellen Hintergründe geachtet und keinesfalls "mit der Brechstange" vorgegangen werden.