Auf der mit gut 100 Gästen aus dem gesamten Bundesgebiet und der Schweiz gut besuchten Auftaktveranstaltung begrüßten neben Senatorin Quante-Brandt Rektorin Prof. Dr. Karin Luckey, der Dekan der Fakultät Gesellschaftswissenschaften, Prof. Dr. Heinz Janßen, sowie Alexander Künzel, Vorstandsvorsitzender der Bremer Heimstiftung, die Gäste. Im Anschluss stellten Dr. Wiebke Scharff Rethfeldt, Professorin für Logopädie, und Dr. Axel Schäfer, Professor für Physiotherapie, den Studiengang vor. Nach zwei fachlichen Impulsvorträgen stand zum Abschluss ein Empfang auf dem Programm. Alle Rednerinnen und Redner unterstrichen in ihren Beiträgen den Stellenwert des Modell-Studiengangs für die Region in puncto Fachkräfte- und Qualitätssicherung.
„Angewandte Therapiewissenschaften“, ein auf sechs Semester angelegter Bachelor-Studiengang, richtet sich an Logopädinnen und Logopäden sowie an Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, die ihre Berufsausbildung bei der Bremer Heimstiftung oder der wisoak absolviert haben. Auch wer die dreijährige Berufsausbildung „Logopädie“ oder „Physiotherapie“ an einer Berufsfachschule mit staatlicher Prüfung absolviert hat, kann sich - nach Äquivalenzprüfung der erworbenen Kompetenzen durch die Hochschule Bremen - um einen Studienplatz bewerben.
„Erstmals können Logopädinnen und Logopäden sowie Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten nach Abschluss ihrer berufsfachschulischen Ausbildung in weiteren drei Semestern den Bachelor of Science (B.Sc.) in Bremen erwerben. Zulassungsvoraussetzung sind die Allgemeine Hochschulreife (Abitur), Fachhochschulreife oder Einstufungsprüfung/Sonderzulassung sowie der Nachweis einer abgeschlossenen Ausbildung in Physiotherapie oder Logopädie“, erläutern Prof. Dr. Wiebke Scharff Rethfeldt und Prof. Dr. Axel Schäfer. „Insgesamt dauern Ausbildung und Studium viereinhalb Jahre. In dem auf sechs Semester angelegten Studium werden wiederum drei Semester mit der abgeschlossenen Berufsfachschulausbildung verrechnet, so dass folglich drei Semester an der Hochschule Bremen absolviert werden müssen.“
Für die Partner-Einrichtungen ist die Option, durch ein Studium die an der Fachschule erworbene Qualifikation aufzuwerten, eine wichtige Motivation für die Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremen. „Mit dem Kooperationsvertrag wurde ein Meilenstein in den Bemühungen um eine Verzahnung von beruflicher und akademischer Bildung auch in den Gesundheitsfachberufen erreicht“, sagt Hans-Werner Steinhaus, Geschäftsführer der wisoak. „Zudem fördert diese Kooperation die aufgrund der gestiegenen fachlichen Anforderungen erforderliche Akademisierung der Therapieberufe.“
„Unter dem Eindruck des demographischen Wandels ist der Bedarf an hoch qualifizierten Therapeutinnen und Therapeuten groß. Mit diesem Studium eröffnen wir jungen Menschen in Bremen die Möglichkeit, sich für diesen Arbeitsbereich weiter zu qualifizieren. Damit verbessern sich ihre Perspektiven auf dem Gesundheitsarbeitsmarkt“, erläutert Alexander Künzel, Vorstandsvorsitzender der Bremer Heimstiftung.
Für Rektorin Prof. Dr. Karin Luckey ist der Start des Studiengangs „Angewandte Therapiewissenschaften“ eine wichtige Etappe zu mehr Durchlässigkeit: „Durch die Anrechnung von 50 Prozent der bereits an den Fachschulen erworbenen Kompetenzen können wir das Bachelor-Studium attraktiver machen und so neue Zielgruppen erreichen. Damit leisten wir als Hochschule Bremen einen wertvollen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beitrag in einem Berufsfeld mit erheblichem Bedarf an qualifizierten Fachkräften in diesem bedeutsamen Sektor.“
Weitere Informationen über den Studiengang „Angewandte Therapiewissenschaften B.Sc.“ unter: http://www.hs-bremen.de/internet/de/studium/stg/atw/index.html.