Projektleiter Michael Carus von der nova-Institut GmbH (www.nova-institut.eu) zeigte sich sehr zufrieden: "Endlich konnte der Flaschenhals der Naturfaser-Zuführung überwunden werden. Nun können auch Unternehmen mit wenig Erfahrung Naturfasern in Form von Pellets zuführen. Die Pellets sind gerade hart genug, um Transport und Lagerung zu überstehen, und weich genug, um sich in der Schmelze gut aufzulösen".
Produzent BaFa bietet sowohl reine Naturfaser-Pellets an, als auch Pellets, bei denen bereits während der Pelletierung bis zu 40Prozent Kunststoffe wie PP oder PLA sowie auf Wunsch Additive mit den Naturfasern gemischt werden. Ein überraschendes Ergebnis im Projekt: Pellets aus 60 Prozent Naturfasern und 40 Prozent PP konnten sogar ohne Compoundierung direkt in der Extrusion eingesetzt werden, was erhebliche Kosten und auch Prozessenergie spart.
Das nova-Institut untersuchte die Pellets in Hinblick auf die eingesetzte Prozessenergie und die zu erwartenden Marktpreise. Hier zeigte sich, dass die Marktpreise zu etwa 75 Prozent von den Materialkosten (Hanffasern und ggf. Kunststoff) abhängen. Je nach Zusammensetzung liegen die Preise für die Naturfaser-Pellets zwischen 0,80 und 1,20 Euro pro Kilogramm - für die meisten industriellen Teilnehmer ein attraktiver Preis für die Lösung des Zufuhrproblems. Bernd Frank, Geschäftsführer der BaFa GmbH, freut sich seit Bekanntwerden der Ergebnisse über eine rege Nachfrage. Die Pelletanlage produziert bereits eifrig auf Kundenwünsche zugeschnittene Naturfaser-Pellets, mit und ohne Kunststoffe oder Additive.
Am 21. Mai 2012 findet eine Fachtagung zum Abschluss des Projektes in Köln statt (www.bio-based.eu/...). Dort werden die Ergebnisse des Projektes umfassend vorgestellt und diskutiert. Jeder Teilnehmer kann zudem Muster für eigene Versuche mitnehmen. Ergänzt wird das Programm durch Vorträge von Unternehmen, die Naturfaser-Spritzgieß-Produkte bereits erfolgreich am Markt platzieren konnten.