Mitglieder der Hochschulleitungen von mehr als 30 Hochschulen aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden setzten sich bei der Tagung "Lern- und Arbeitswelten der Zukunft" an der Universität Maastricht mit neuen Konzepten zu Lern- und Arbeitsumgebungen auseinander.
Heutige Studierende, in den Medien häufig als "Generation Y" bezeichnet, kommen Trendexperten zufolge mit anderen Bedürfnissen an die Hochschule: Sie wollen individuell arbeiten und selbst entscheiden, wie, wann und wo sie lernen. Dazu gehört, dass sie jederzeit und von überall Zugriff auf Informationen haben - am besten 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. An einigen Hochschulen werden entsprechende Überlegungen bereits umgesetzt, wie längere Öffnungszeiten von Bibliotheken, flächendeckende Versorgung mit Steckdosen und WLAN oder flexibles Mobiliar, das vielfältige Formen des Arbeitens erlaubt. Die Universität Maastricht stellte auf der Tagung ihr hochschulweites Konzept des problembasierten Lernens vor, das Teamarbeit trainiert und selbstbestimmtes Lernen voraussetzt, und zeigte Räume, deren Ausstattung bereits multiple Lern- und Arbeitsansprüche erfüllen.
"Die räumliche Umgebung hat einen großen Einfluss darauf, wie gut wir lernen und arbeiten", so Prof. Dr. Christine Kohlert von der Hochschulberatung rheform GmbH, die neue Gestaltungsstrategien für Hochschulräume vorstellte. "80% der innovativen Ideen entstehen durch persönliche Kommunikation - das müssen Hochschulen mit entsprechenden Räumlichkeiten fördern. Ihren gesamten Campus sollten sie als möglichen Lernort begreifen und viel flexibler auf die Bedürfnisse der Nutzer eingehen."
Bernd Klöver, Sprecher der Hochschulkanzlerinnen und -kanzler in Deutschland: "Wir wollen die Hochschulleitungen sensibilisieren, damit sie die Anforderungen an zukünftige Lern- und Arbeitswelten nicht verpassen und bisherige Priorisierungen überdenken. Entstehen innovative Ideen nur zwischen 9 und 17 Uhr? Welche Auswirkungen haben Lernumgebungen auf den Studienerfolg? Wir als Kanzler fordern von der Politik, dass sie uns ermöglicht, die entsprechenden infrastrukturellen Voraussetzungen zu schaffen, spätestens bei Neubauten oder der Sanierung unserer Gebäude. Diese Investitionen lohnen sich auf jeden Fall, denn der Erfolg der Studierenden und die Zufriedenheit der Mitarbeiter sind auch Erfolge unserer Hochschulen."