Frau Prof. Lindig, welche Chancen bietet die bundesweit live gesendete Hörprobe für die Weimarer Musikhochschule?
Anne-Kathrin Lindig: Die Möglichkeit, etwa alle fünf Jahre die eigene Hochschule in einer Livesendung in einem der größten und umfassendsten Radiosender Deutschlands zu präsentieren, nutzen alle 24 Musikhochschulen sehr gern. Zum einen kommen Studierende in den Genuss, bereits während ihrer Ausbildung als Solist oder Kammermusiker live in einer Radiosendung aufzutreten, zum anderen bietet diese Sendung Einblicke in unsere Arbeit. Unsere Arbeit, das Können unserer Studierenden wird wahrgenommen. Eine moderierte Sendung schafft mehr Verständnis für das Studium, die Musikerinnen und Musiker und die gehörten Werke.
Unter welchen Gesichtspunkten haben Sie das Programm für die Hörprobe zusammengestellt?
Lindig: Wichtig bei der Auswahl des Programmes war der Aspekt der Vielfältigkeit. Vielfältig, was die Institute, Instrumente und Fachrichtungen anbelangt, und vielfältig, was die Stilistik, die Epochen und die Zusammenstellung von Solisten und Ensembles anbelangt. Selbstverständlich spielten die fachlichen Leistungen der Musiker eine Rolle, aber auch die Fähigkeit und Bereitschaft, in einer Livesendung unmittelbar nach dem Auftritt mit der Moderatorin zu „plaudern“.
Worauf darf sich das Publikum in dem zweistündigen Konzert besonders freuen?
Lindig: Es fällt mir schwer, von den Programmpunkten einen oder zwei besonders herauszuheben, zumal es so farbig und unterschiedlich ist. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Besucher der Livesendung wie auch unser Publikum am Radio einen kurzweiligen Abend hören und erleben werden. Und ein bisschen Spannung und Überraschung gehört doch zu jedem Konzertbesuch.
Das Interview führte Jan Kreyßig.
Zum zweistündigen Programm der „Hörprobe“:
Zu erleben sind unter anderem verschiedene Duos. So spielt der Cellist Sebastian Fritsch, Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs 2019, die Sonate Nr. 7 in a-Moll von Antonio Vivaldi gemeinsam mit Naoko Sonoda am Konzertflügel. Das virtuose Akkordeon-Duo „con:trust“ mit Marius Staible und Daniel Roth ist mit „Sunny“ von Bobby Hebbs sowie der „Loheland-Suite“ von Thea von Heinleth zu erleben. Klänge aus Afrika präsentieren Mukasa Wafula auf der Leier „Litungu“ sowie Mariano Gonzalez, Percussion.
Ganz solo steht die Kontrabassistin Lisabet Seibold mit der „Kadenza“ von Teppo Hauta-Aho auf der Bühne. Ebenfalls solistisch interpretiert Can Cakmur, 1. Preisträger des renommierten „Hamamatsu“-Klavierwettbewerbs in Japan, zwei Schubert-Lieder in der Klavierbearbeitung von Franz Liszt: die „Liebesbotschaft“ und „In der Ferne“ aus dem Zyklus „Schwanengesang“. Als weiterer Solist ist Gervasio Tarragona Valli zu hören: Der vielfach preisgekrönte Klarinettist spielt seine eigene Komposition „three shades of blue“.
Vokalquartette von Hans Huber nach Texten aus Goethes „West-östlicher Divan“ werden schließlich von Donata Burckhardt (Sopran), Mirjam Widmann (Mezzo), Jasper Sung (Tenor) und Christoph Kurzweil (Bariton) dargeboten. Last but not least singt das studentische Vokalensemble „Die Katze im Sack“ zum einen „Lost in Japan“ von Shawn Mendes, zum anderen „The book of love“ von den „Magnetic fields“.