Auf dem Programm des Abschlusskonzerts am Sonntag stehen u.a. Lieder von Franz Schubert, Robert Schumann, Johannes Brahms, Hugo Wolf und Richard Strauss, am Klavier begleitet von Hyelee Clara Chang. Der Meisterkurs findet im Rahmen der Projektarbeit am Institut für Gesang | Musiktheater statt, die den Titel „Liedertafel“ trägt. „Für die Studierenden ist es wichtig, während des Studiums neben dem handwerklichen Basisunterricht im Bachelor und dem erweiterten Unterricht im Master unterschiedlichste künstlerische und praktische Arbeitstechniken und Herangehensweisen an die szenische Interpretation kennenzulernen“, erklärt Gesangsprofessor Michael Gehrke, der den Kontakt zu Michael Sturm hergestellt hat.
„Das Kunstlied eignet sich hervorragend für die szenische Arbeit“, so Gehrke weiter. „Durch die Dichtung ergeben sich vielerlei Situationen: Dialog, Kontemplation, Selbstgespräch. Besonders das Kunstlied verlangt eine persönliche Haltung zum Text und bietet viel Freiheit und Anregung zur Interpretation. Darüber hinaus wird die Interaktion untereinander und zum Publikum Schwerpunkt der Kursarbeit sein.“
Michael Sturm stammt aus dem Norden Deutschlands und wuchs in Hamburg auf. Er studierte Musiktheater-Regie bei Götz Friedrich. Seine Ausbildung erweiterte er durch die Zusammenarbeit u.a. mit Harry Kupfer, Ruth Berghaus und Achim Freyer. Seither arbeitet er als Regisseur, Dramaturg und Autor. Als Regisseur wirkte er u.a. an den Staatstheatern in Kassel und Saarbrücken, der Staatsoper in Hamburg, an den Bühnen in Linz, Bremen und Freiburg. Gastspiele führten ihn an das Nationaltheater Prag, an die Opera Tirana, die ungarischen Opernhäuser in Debrecen und Szeged sowie nach Polen an das Teatr Wielki Poznan.
Zu seinen wichtigsten Arbeiten zählt Michael Sturm selbst „Die verkaufte Braut“ im Jahr 1995 im ehemaligen Konzentrationslager Theresienstadt, „Brundibar“ an der Wiener Kammeroper 1999, „Fidelio“ in Tirana (Albanien) 2007 – und im Jahr 2008 die Uraufführung von Ludger Vollmers Oper „Gegen die Wand“ am Theater Bremen. Diese Produktion erhielt 2009 den „Europäischen Toleranzpreis“.