„Unerhört, weil noch nie so gespielt. Blau, weil ins Blaue neue Räume ermöglicht, musikalisch wie auch strukturell. Unerhörtes Blau – ein kreativer Diskurs im Dialog.“ Mit diesen Worten beschreibt Akkordeonprofessorin Claudia Buder den Abend, bei dem neben Improvisationen auch Kompositionen auf dem Programm stehen. So erleben z.B. die „Mystik-Miniaturen“ des Komponisten und Ehrendirigenten der Staatskapelle Weimar, George Alexander Albrecht, ihre Weimarer Erstaufführung.
Das Antrittskonzert steht außerdem „mitten im Spannungsfeld weitreichender Bauhaus-Frequenzen“, wie es Claudia Buder beschreibt. Die Zeichen der Zeit greifen Buder und Kaufmann konzertant auf: Walter Ruttmann, ein bedeutender Vertreter des abstrakten Experimentalfilms, wird mit seinem „Lichtspiel opus I“ in diesem Konzert eine einzigartige Neuvertonung erfahren. Zu hören sein werden auch die „Elusive Dialogues“ von Conrado del Rosario. Gemeinsam improvisieren Claudia Buder und Achim Kaufmann zu Konzertbeginn über ihr Thema „Unerhörtes Blau“.
Claudia Buder, ausgebildet in Weimar und Essen, eröffnete 2009 die Fachrichtung Akkordeon an der Hochschule für Musik in Münster. Zum Wintersemester 2018/19 erhielt sie nun den Ruf an die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, an der sie bereits seit vielen Jahren in der Lehre tätig war. Als Solistin gastierte sie u.a. bei der Königlichen Philharmonie Stockholm, den Wiener Philharmonikern und dem BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Sakari Oramo bei den Proms. Die Musikerin ist fasziniert von der Vielseitigkeit ihres Instruments und erkundet unterschiedliche künstlerische Genres. In Zusammenarbeit mit Komponisten wie HK Gruber, Georg Katzer, Rebecca Saunders und Annette Schlünz brachte sie zahlreiche Werke zur Uraufführung. Claudia Buders Herz schlägt für die Kammermusik: 2019 realisiert sie für das Bauhaus-Jubiläum Programme mit unterschiedlichsten Besetzungen. Mehr zur Person: www.claudiabuder.com
Achim Kaufmann begann sich ab seinem fünfzehnten Lebensjahr autodidaktisch mit dem Klavierspiel zu beschäftigen und zu komponieren. In den 1980er Jahren studierte er Musik in Köln; in dieser Zeit begann die bis heute andauernde Zusammenarbeit mit Musikern wie Thomas Heberer, Frank Gratkowski und Matthias Schubert. Von 1996 bis 2009 lebte er in Amsterdam, wo er u.a. mit dem Klarinettisten und Altsaxophonisten Michael Moore in verschiedenen eigenen Formationen zusammenzuspielen begann. Dort wurde auch das Trio Kaufmann/Gratkowski/de Joode ins Leben gerufen, welches bis heute seinen eigenen Weg einer kammermusikalisch improvisierten Klangsprache verfolgt. Tourneen und Festivals führten Achim Kaufmann u.a. nach Kanada, die USA, Chile, Japan, Russland und ganz Europa. 2001 erhielt er den SWR-Jazzpreis, 2015 wurde ihm im Rahmen des Jazzfests Berlin der Albert-Mangelsdorff-Preis verliehen. Mehr zur Person: www.achimkaufmann.com