Das Sommerpraktikumsprogramm „Hessen Global“ wird in diesem Jahr zum zweiten Mal von der Hochschule Fulda und den weiteren hessischen Partnerhochschulen angeboten.
Nach vielfältigen Seminaren zum Thema Nachhaltigkeit, interkultureller Kommunikation und Management fiel jetzt für die Hessen Global Studierenden der Startschuss für die praktische Projektarbeit. In diesen Praxisprojekten arbeiten die Studierenden im internationalen Team an aktuellen realen Fragestellungen. Dabei können sie sowohl das Gelernte aus den theoretischen Seminaren der akademischen Vorbereitungsphase des Hessen Global Sommerprogramms als auch ihre internationalen Perspektiven und Studienkenntnisse praktisch anwenden.
Die Stadtbaurätin der Stadt Fulda Cornelia Zuschke hob diesen Aspekt auch in ihrer Begrüßung der Projektgruppe der Stadt Fulda hervor: „Wir empfinden es als eine große Bereicherung, dass sie den weiten Weg nach Fulda auf sich genommen haben um an aktuellen Fragen der familienfreundlichen Lebensraumgestaltung zu arbeiten. Wir sind sehr gespannt, wie jemand aus den USA oder Frankreich die Stadt Fulda und ihre Lebensräume wahrnimmt und welche Ideen sich im internationalen Vergleich ergeben“. „Gibt es in Chicago eigentlich Spielplätze und wie sehen diese aus?“ Solche und ähnliche Fragen prägten die ersten Diskussionen im Stadtplanungsamt mit Nicholas (der in Chicago lebt und in Madison studiert), Bethany aus Oshkosh (USA) und Jacques aus Bordeaux (Frankreich).
Sowohl Spielplätze als auch Biogasanlagen können etwas mit dem Begriff Nachhaltigkeit zu tun haben. Diesen häufig gebrauchten (aber nicht immer verstandenen) Begriff mit Leben zu füllen, ist auch die Aufgabe der zweiten Projektgruppe, die vom Mitarbeiter der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO Biosphärenreservats Rhön Joachim Jenrich in ihre Arbeit eingeführt wurde. Leah (Milwaukee, USA), Ruben (Utrecht, Niederlande) und Francois (Bordeaux, Frankreich) beschäftigen sich mit den aktuellen Fragen rund um die Bioenergie in der Rhön und dem Landkreis Fulda. „Wie vertragen sich die Biogasanlagen und Biomassenutzung mit den ökologischen Anforderungen des Biosphärenreservats? Wie können durch Bioenergienutzung Arbeitsplätze in der Region erhalten und weitere geschaffen werden?“ Laut Joachim Jenrich werden zu diesen Fragen aktuelle Antworten gesucht. Er sei auch sehr neugierig ob es ggf. auch im internationalen Umfeld mögliche Antworten oder Modelle hierzu gibt. Das Projekt ist sicher recht anspruchsvoll, aber für die Verwaltungsstelle von großem Nutzen. Die Studierenden können davon ausgehen, dass ihre Arbeitsergebnisse nicht in der Schublade verschwinden werden.
Beide Projektgruppen erwarten in den nächsten Wochen interessante Gespräche, intensive Recherchearbeit und kreative Gestaltungsmöglichkeiten und nicht zuletzt spannende internationale Teamarbeit. „Neben der Anwendung von Fachkenntnissen macht gerade das Training interkultureller Schlüsselqualifikationen das Hessen Global Programm so wertvoll“, so die akademische Leiterin des Programms, Frau Prof. Dr. Gisela Baumgratz-Gangl vom Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Fulda. Hierzu trägt auch der begleitende Deutschkurs bei und auch Kultur und Spaß kommen nicht zu kurz. So werden Exkursionen die Teilnehmer/innen in die Rhön, nach Weimar und Berlin führen.
Die Studierenden berichten über ihre Eindrücke in einem Videotagebuch im Internet – so kann jeder die Erlebnisse der Gruppe unter www.hessen-global.de/video verfolgen.
Die Organisatoren des Programms Katja Mruk und Thomas Berger (Hessen Networks! Koordinierungsstelle) dankten im Rahmen der Projekteinführung insbesondere auch den Förderern des Programms, wie dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und dem Regionalrat der hessischen Partnerregion Aquitaine in Frankreich.