Die Ausstellung behandelt Themen wie Bodenentstehung, Bodenleben und Bodennutzung. Ein Schwerpunkt: Das Potenzial des Bodens für den Wein. Kalkhaltiger Boden fördert mit seinen Eigenschaften den breiteren Geschmack von Weinen, ist der Kalkgehalt niedriger, ist die Säure dagegen präsenter. „Natürlich spielt der Boden auch in meinem Studienschwerpunkt Gemüse- und Ökologischer Gartenbau die zentrale Rolle“, urteilt Ludwig Hofbeck, Gartenbau-Student an der Hochschule Geisenheim. „Für mich ist so eine Veranstaltung aber eine tolle Gelegenheit, um über den Tellerrand zu schauen und Weine von verschiedenen Böden zu probieren. Auch ein Laie schmeckt im direkten Vergleich deutliche Unterschiede.“ Die gelernte Winzerin Braun ergänzt: „Die Tendenz im Weinbau geht deshalb dahin, die Rolle des Bodens bei den verschiedenen Stilen von Weinen höher zu bewerten.“
Dr. Klaus Friedrich vom HLNUG fordert in seiner Ansprache aber, auch die Bedeutung des Bodens für die Gesellschaft im Allgemeinen nicht aus den Augen zu verlieren: „Schon heute ist Hessen mit seinen Anbauflächen nicht in der Lage, alle Einwohner zu versorgen. Durch Bebauung und Verdichtung werden es zudem jährlich 5.000 Menschen weniger. Wir müssen deshalb ein stärkeres Bewusstsein für das Thema schaffen.“
Die Wanderausstellung des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) können Interessierte noch bis zum 29. April 2016 wochentags zwischen 07:00 und 17:00 Uhr im Campus-Gebäude der Hochschule Geisenheim besichtigen.