Für Weinbautechniker mit der Abschluss-Durchschnittsnote "Gut" eröffnen sich neue Bildungschancen: Ab Herbst 2011 können sie an der Hochschule RheinMain in Geisenheim ein Studium mit Bachelor-Abschluss in Weinbau und Oenologie beginnen. Am 10. Juni 2011 unterzeichnen die beiden Schulen für die Ausbildung zum Techniker für Weinbau und Kellerwirtschaft in Veitshöchheim und Weinsberg mit der Hochschule RheinMain, Fachbereich Geisenheim eine entsprechende Vereinbarung.
Mit dem Abschluss 2011 können zukünftig die erfolgreichen Absolventen der Schulen in Veitshöchheim und Weinsberg bereits im Herbst das weiterführende Studium zum Bachelor in Weinbau und Oenologie an der Hochschule RheinMain, Fachbereich Geisenheim unter Anerkennung bestimmter Ausbildungsinhalte aufnehmen. Voraussetzung: Die Durchschnittsnote "gut" muss im Abschlusszeugnis erreicht sein. Ist dies der Fall, können bis zu 61 "Creditpoints" für das Bachelorstudium in Geisenheim anerkannt werden. Dies entspricht bei insgesamt erforderlichen 180 "Creditpoints" immerhin einem Drittel der Ausbildungsinhalte, oder zeitlich betrachtet zwei von sechs Semestern des Studiums in Geisenheim. Damit werden die Möglichkeiten einer weiterführenden beruflichen Qualifikation der Techniker aus Veitshöchheim und Weinsberg deutlich verbessert.
Die Verantwortlichen der Schulstandorte Geisenheim, Veitshöchheim und Weinsberg versprechen sich dadurch eine höhere Attraktivität ihrer Ausbildungsangebote für Winzer. In erster Linie aber soll jungen Menschen, die sich zunächst durch eine Lehre zum Winzer oder Weinküfer und den Abschluss zum Weinbautechniker für eine stärker praxisorientierte Ausbildung entschieden haben, der Zugang zum weiterführenden Studium ermöglicht werden. Sowohl für junge zukünftige Betriebsleiter der elterlichen Betriebe wie für junge hoch qualifizierte zukünftige Mitarbeiter in Unternehmen der Weinwirtschaft stellt diese neue Möglichkeit ein interessante Perspektive für deren beruflichen Werdegang dar.
Bereits 2010 haben Vertreter des Weinbaus und die Schulleiter aus Geisenheim, Veitshöchheim und Weinsberg den Prozess eingeleitet und die jeweiligen Ausbildungsinhalte geprüft, abgeglichen und, soweit erforderlich, an die Anforderungen des Studiums in Geisenheim angepasst.
Für die Hochschule RheinMain und den Fachbereich Geisenheim werden Präsident Prof.Dr.Detlev Reymann und Dekan Prof.Dr.Otmar Löhnertz, für Veitshöchheim Dr. Hermann Kolesch und Arved von Mansberg sowie für Weinsberg Dr. Günter Bäder und Rolf Hauser an der Unterzeichnung der Vereinbarung in Geisenheim teilnehmen.