„Ich bin dankbar und stolz, Teil dieser Hochschule sein zu dürfen“, begann Alexander Schmehmann seiner Ausführungen und skizzierte seine Ansätze in Strategie, Struktur und Kultur an der Hochschule Osnabrück. Er lobte die Arbeit seiner Vorgänger Prof. Dr. Erhard Mielenhausen und Prof. Dr. Andreas Bertram: „Für den Erfolg der Hochschule Osnabrück sehr wichtig war 2003 die Überführung in die Trägerschaft einer Stiftung und die damit gestärkte Hochschulautonomie.“
Auch wenn der Rückblick auf die 53-jährige Geschichte der Hochschule Osnabrück ein durchaus positiver ist, so sind die gesellschaftlichen Zeiten schwierig und bedürfen neuer und zielgerichteter Ansätze. „Wir wollen auch in Zukunft eine starke, erfolgreiche Hochschule sein, ein prägender Studienort und erfüllender Arbeitsplatz, an dem Sinnstiftung, Forschungsgeist und Gemeinwohlorientierung einen Leuchtturm der Exzellenz in anwendungsorientierter Wissenschaft bilden.“ Schmehmann betonte, dass die Hochschule „einer vielfältigen Studierendenschaft Chancen und Perspektiven für die Zukunft eröffnen muss. Und wir begreifen Forschung und Transfer als eine Quelle der Innovation für die Hochschule und die Gesellschaft.“
Der neue Präsident ging auch auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ein: „In Zeiten von Fake News, Populismus, zunehmender Diskriminierung und Rassismus muss eine Hochschule Haltung zeigen und für Freiheit und Demokratie einstehen.“ Gemeinsam mit der Universität in einer komplementären Partnerschaft warb Schmehmann auch bei den Wirtschaftskammern für ein künftiges „kooperieren – nicht konkurrieren.“
Amtsvorgänger Prof. Dr. Andreas Bertram skizzierte den 2010 begonnenen Diskussionsprozess und die Einführung seines Ansatzes „Ermöglichen - statt erlauben“ und dankte zahlreichen Mitstreiter*innen der vergangenen 14 Jahre. Er wünschte seinem Nachfolger alles erdenklich Gute auf dem Weg, die Hochschule Osnabrück weiter zu entwickeln und verabschiedete sich von seiner Hochschule.
Den formellen Akt der Urkundenübergabe für Amtsübernahme und Entlassung aus dem Amt nimmt an der Stiftungshochschule Osnabrück der Stiftungsrat war. Prof. Dr. Joachim Metzner, Vorsitzender des Stiftungsrates, würdigte in seiner Ansprache den Übergangprozess: „Der Präsident und der Stiftungsrat können mit großem Optimismus in die Zukunft blicken. Wer sich in unserer Hochschulwelt auskennt, der weiß, dass Wechsel in Leitung und Gouvernancemodell oft schwierig sind und nicht selten ausarten. Davon kann in Osnabrück nicht die Rede sein, und das ist ein Erfolg aller Beteiligten und besonders des scheidenden Präsidenten. Dass die Hochschule Osnabrück neben ihren sehr guten Ergebnissen immer eine klar erkennbare Haltung vermittelt hat, ist das Verdienst von Andreas Bertram.“
Auch der niedersächsische Wissenschaftsminister Falko Mohrs nahm die Kontinuität der größten HAW in Niedersachsen in den Fokus und warb um Weiterführung der unaufgeregten Amtsführung. Die Ära Bertram sei sehr erfolgreich gewesen und die Visionen in der 2010 verfassten Pressemitteilung eingetroffen, erläuterte Minister Mohrs und wünschte dem Nachfolger im Amt für seine Arbeit und die Entwicklung der Potentiale der Hochschule viel Erfolg. Für das kommende Promotionsrecht für HAWs sieht der Minister die Hochschule Osnabrück aufgrund der nachgewiesenen Forschungsstärke gut gerüstet.
Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter betonte die enge Verbundenheit beider Hochschulen mit der Stadt. Dass an einem solchen Tag beide Hochschulen so eng beieinander sind, zeige die sehr gute Zusammenarbeit von Universität, Hochschule und Stadt Osnabrück.
In den vergangenen Jahrzehnten ist die Hochschule Osnabrück stark gewachsen. Mit mehr als 13.000 Studierenden und rund 100 Studiengängen an ihren Standorten in Osnabrück und Lingen im Bachelor-, Master- und Weiterbildungsbereich hat sie sich dennoch den Charakter eines vertrauten und persönlichen Lehr- und Lernortes erhalten. Auf vielen Gebieten der akademischen Bildung hat die HS Osnabrück Pionierarbeit geleistet – etwa bei der Etablierung neuer Studiengänge – und sich damit auch den Ruf einer innovativen und fortschrittlichen Hochschule erarbeitet, mit dem sie die Hochschulregion Osnabrück-Emsland nachhaltig prägt. Als forschungsstärkste HAW in Niedersachsen steht die Hochschule Osnabrück mitten in der Gesellschaft und sieht Forschung als wesentlichen Beitrag, um praxisnah gesellschaftlich relevante Fragestellungen zu lösen. Sie setzt auf einen engen Dialog mit ihrem wirtschaftlichen, sozialen und politischen Umfeld in der Region und ist international stark vernetzt.