In den Fachbeiträgen zur Aktualisierung des Expertenstandards "Dekubitusprophylaxe" verdeut-lichten Prof. Dr. Theo Dassen (wissenschaftlicher Leiter der Expertenarbeitsgruppe) und Gerhard Schröder (Mitglied der Expertenarbeitsgruppe) die Ergebnisse der Literaturanalyse und die Konse-quenzen der Aktualisierung für die weitere Anwendung des Expertenstandards in der Pflegepraxis. Die anschließenden, auf fachlich hohem Niveau angesiedelten Diskussionsbeiträge der Workshop-TeilnehmerInnen ließen darauf schließen, dass die im Expertenstandard vorgenommenen Ände-rungen in Bezug auf die Risikoeinschätzung und die Interventionen zur Verbesserung der Er-nährungssituation und der Gewebetoleranz in der Pflegepraxis hohe Akzeptanz finden und auch bereits intensiv an der Umsetzung gearbeitet wird.
In acht Arbeitsgruppen wurde am Nachmittag der Frage nachgegangen, welche Erfahrungen zur nachhaltigen Implementierung von Expertenstandards in Krankenhäusern, stationären Pflegeein-richtungen und in der ambulanten Pflege vorliegen. Mit Impulsreferaten aus Praxiseinrichtungen, in denen zwischen zwei und sieben Expertenstandards erfolgreich eingeführt werden konnten, wur-den in den einzelnen Arbeitsgruppen lebhafte Diskussionen in Gang gesetzt. Sie machten deutlich, wie sehr die Umsetzung der Expertenstandards durch den vielerorts vorherrschenden Pflegenot-stand erschwert wird. Neben der quantitativ wie qualitativ unzureichenden Personalausstattung und der daraus resultierenden hohen Personalfluktuation besteht ein weiteres großes Problem darin, dass die Schlüsselpositionen in der Pflege aus Kostengründen häufig nicht mit den Best-qualifiziertesten besetzt sind und die vorhanden Ressourcen nicht optimal genutzt werden können.
Im Anschluss an die Arbeitsgruppen ging es im Plenum weiter mit dem Thema Entwicklung evi-denzbasierter Qualitätsindikatoren auf der Grundlage von Expertenstandards und Leitlinien. Die Beiträge von Dr. Monika Nothacker vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (AZQ) und Karen Pottkämper vom AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Ge-sundheitswesen GmbH zeigten nicht nur den Stellenwert von Qualitätsindikatoren für die Quali-tätssteuerung im Gesundheitswesen und das interne Qualitätsmanagement auf, sie lieferten auch einen detaillierten Einblick in die aufwändige Methodik der Indikatorenentwicklung.
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP)
an der Hochschule Osnabrück
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Doris Schiemann
Geschäftsstelle
Postfach 19 40, 49009 Osnabrück
Fax: +49 (0)541/969-2971
E-Mail: dnqp@hs-osnabrueck.de
Internet: http://www.dnqp.de