Einer von ihnen ist Nick Preusterink. Der 22-Jährige kommt aus der niederländischen Stadt Haarlem. Er profitiert, wie die Kursteilnehmer aus Angers, Cannakale, Derby, Hefei, Twer und Vila Real vom gemeinsamen Stipendienprogramm der Hochschule Osnabrück und der Stadt Osnabrück. Die Hochschule übernimmt für die Studierenden aus den Partnerstädten die Kursgebühr während die Stadt Osnabrück die Miete und die Krankenversicherung bezahlt. "Ohne diese Unterstützung hätte ich mir den Sprachkurs nicht leisten können", berichtet der Niederländer. Deutsch hat er bereits einige Jahre in der Schule gelernt, möchte es aber weiter vertiefen. "Ich studiere Media und Entertainment Management und würde gerne ein Praktikum an einem Berliner Theater machen. Dafür muss ich die Sprache aber noch besser beherrschen", so Preusterink. An dem Sprachkurs gefällt ihm, dass viel Wert auf das freie Sprechen gelegt wird. "So viel wie ich in der ersten Woche hier in Osnabrück dazugelernt habe, habe ich früher in einem Jahr in der Schule gelernt. Hier reden wir den ganzen Tag Deutsch. Das ist ein tolles Training."
Vor 20 Jahren gab es an der Hochschule Osnabrück den ersten internationalen Sommersprachkurs. Damals haben rund 30 Gaststudierende teilgenommen. In diesem Jahr sind es 100 junge Menschen aus 28 verschiedenen Herkunftsländern. Angela Halbrügge, Koordinatorin und Mitarbeiterin des Internationalen Büros, freut sich über die stetig wachsende Teilnehmerzahl. "Die vier Wochen dienen nicht nur dazu die deutsche Sprache zu erlernen. Der internationale Austausch fördert auch das gegenseitige Verständnis für andere Kulturen. Das passt sehr gut zu unserer Hochschule und natürlich auch zur Friedensstadt Osnabrück."
Das kann auch Nick Preusterink nur bestätigen: "Durch diesen Sprachkurs erfahre ich nicht nur viel über Deutschland, sondern über die ganze Welt. Für mich ist das eine einzigartige Möglichkeit, in so kurzer Zeit so viele unterschiedliche Nationalitäten kennenzulernen. Besonders spannend ist es zu hören, wie zum Beispiel das Leben in Indien und Russland ist."
Die internationalen Gäste bekommen 25 Stunden Deutschunterricht pro Woche. Unterteilt sind sie ihren Deutschkenntnissen entsprechend in verschiedene Gruppen. Während viele ganz ohne deutsches Vokabular herkommen, gehören Nick Preusterink und seine Kommilitonen zu den Fortgeschrittenen. Sie konnten deshalb zwischen den fachlichen Schwerpunkten "Wirtschaft", "Gesellschaft und Kultur" und "Technik" wählen. Neben dem Unterricht gibt es ein umfangreiches Freizeitprogramm mit Fahrten nach Bremen, Münster und Berlin. Auch Betriebsbesichtigungen bei der Neue Osnabrücker Zeitung, Hellmann Logistics., Kaffee Partner und KME sind geplant. Um sich an der Hochschule schnell zurechtzufinden und Kontakt zu deutschen Studierenden zu bekommen, werden die internationalen Besucher von studentischen Tutoren betreut. Der Sommersprachkurs geht noch bis zum 17. September.