Nach Begrüßung durch die Dekanin der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Sabine Eggers und der Eröffnung der Veranstaltung durch die Sprecherin der Fachgruppe Logistik, Prof. Dr. Sabine Bruns-Vietor, startete der OLT in ein facettenreiches Programm.
Den Beginn machte Gerhard Dallmöller von der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim mit einem regionalen wirtschaftlichen Überblick. Die Industrie- und Handelskammer unterstützt den OLT bereits seit über 20 Jahren teils als Schirmherrin, teils mit fachlichen Beiträgen. „Über diese gute und bewährte Zusammenarbeit mit Akteuren der Region sind wir sehr froh“, betonte Bruns-Vietor.
Mit seinem Vortrag „Smart und digital: Gedanken zur Logistik der Zukunft“ schloss sich Dr. Thomas Nobel vom Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) in Bremen und Geschäftsführer der DGG Deutsche GVZ-Gesellschaft mbH an. Er verdeutlichte in seinem Vortrag an den Beispielen Urban Logistics und maritime Logistik aktuelle Herausforderungen und vielgestaltige technische, aber auch organisatorisch-konzeptionelle Lösungsansätze. Ein besonderer Fokus lag dabei auf dem BMBF-geförderten Forschungsprojekt „ProDis“ des ISL, in dem die Entwicklung digitaler Dienstleistungen für Unternehmen der Hafenlogistik untersucht wird.
Das Spektrum der vielfältigen Ansätze zur Gestaltung logistischer Ketten im digitalen Zeitalter wurde von den Mitgliedern der Fachgruppe Logistik in kurz sequenzierten Impulsvorträgen aufgefächert. So stellte Prof. Dr. Ingmar Ickerott vom Campus Lingen das Projekt „Glasshouse – erweiterte Realitäten zur Unterstützung von Logistikdienstleistungen“ vor. Prof. Dr. Miriam O`Shea illustrierte, in welcher Weise die Digitalisierung durch Informationslogistik unterstützt wird. „Internet of Things in der Logistik“ lautete der Titel des Beitrags von Prof. Dipl.-Ing. Wolfgang Bode. Hierin erklärte er das intelligente Regal, das sich selbst den Material-Nachschub bestellt. Axel Jacob M.A., Verwalter der Professur Logistikmanagement, diskutierte vor dem Hintergrund der humanitären Logistik die Frage „Was passiert nach der Hilfswelle?“, und skizzierte das geplante Forschungsprojekt „Trade with SMiPs“, in dem nach Erleichterungen des Marktzugangs für kleine und kleinste produzierende Unternehmen (Small and Micro Producers) mittels digitaler Techniken gesucht werden soll. Prof. Dr. Michael Schüller, Sprecher des internationalen Studiengangs LOGinCHINA, erläuterte den Aufbau eines deutsch-chinesischen anwendungsorientierten Logistik 4.0-Labors in Hefei.
Die Impulsvorträge bildeten den Auftakt für eine Podiumsdiskussion, an der auch die weiteren Mitglieder der Fachgruppe Logistik, Prof. Dr. Diethardt Freye sowie Prof. Dr. Sabine Bruns-Vietor teilnahmen. Unter der Moderation des Theaterpädagogen Jost von Papen entwickelte sich eine lebendige Diskussion über die Einbettung der Digitalisierung der Logistik in gesamtwirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge. So gab es etwa konträre Positionen zu der Frage, ob die Logistik Treiber oder Getriebene im Bereich der Industrie 4.0 sei oder ob alle Branchen gleichermaßen von der Digitalisierung betroffen seien.
Nach dem Wechsel in die behagliche Atmosphäre der Caprivi-Lounge folgten zwei Beiträge, die einen Blick über den Tellerrand hinaus wagten. So stellte Dr. Jürgen Bischoff, Mitglied der agiplan Geschäftsleitung, die Auswirkungen von Logistik 4.0 auf den Mittelstand vor. Dr. Ing. Thomas Bielefeld aus Varel von Premium AEROTEC zeigte anschaulich den Einsatz des 3D-Druck-Verfahrens in der Luftfahrt, das 2016 mit dem Award der Metrolpolregion NordWest ausgezeichnet worden ist.
„Der OLT leistet einen wertvollen Beitrag für den fachlichen Austausch in der Region zwischen Hochschule, Unternehmen, Institutionen und Studierenden. Dass uns das bereits zum 24. Mal gelungen ist, freut uns natürlich sehr“, resümierte Bruns-Vietor im Anschluss an die Veranstaltung und ergänzte, „die Fachgruppe Logistik lädt alle Teilnehmenden und Interessierten schon jetzt ein, mit uns im kommenden Jahr das 25-jährige Jubiläum des Osnabrücker Logistiktages zu feiern.“