Im Kompetenznetz WeGa forschen Universitäten und Fachhochschulen zusammen mit Bundesinstituten und mit Unterstützung aus der freien Wirtschaft entlang der gesamten gartenbaulichen Wertschöpfungskette, angefangen von der Entwicklung nachhaltiger Produktion bis hin zur Vermarktung. "Die Optimierung gesundheitsförderlicher Inhaltstoffe durch neue Genotypen ist ebenso Thema wie die schonende Kontrolle von Schaderregern mittels Resistenz oder integrierten Pflanzenschutzverfahren oder der sparsame Umgang von Energieressourcen für die heimische Zierpflanzenproduktion im Gewächshaus", erklärt der Osnabrücker Sprecher des Forschungsprojekts, Prof. Dr. Werner Dierend.
"Der Zuschlag für die fünf Arbeitspakete mit unterschiedlichen Fragestellungen zeigt unsere breit gefächerte Kompetenz im Bereich des Gartenbaus", freut sich der Dekan der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur, Prof. Bernd Lehmann.
So untersucht Dierend die "Schorfresistenz, Allergenpotenzial und Fruchtqualität bei Äpfeln", während sein Kollege Prof. Dr. Andreas Bettin die Etablierung eines standortübergreifenden online-Lehrmoduls Prozess- und Produktsicherung im Gartenbau vorantreibt. Auf Rosen konzentrieren sich Prof. Dr. Ulrich Enneking (Bewertung von Zertifizierungsmaßnahmen auf Verbraucherebene) und Prof. Dr. Henning Schacht (Bewertung von Zertifizierungsmaßnahmen auf Produktebene). Prof. Dr. Arno Ruckelshausen aus der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik wird nach neuen Lösungen für die Schaderregerdetektion und Sensortechnologie bei Brassica (u.a. Kohl) suchen.
Neben innovativer Forschung werden dabei insbesondere die Förderung und Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses berücksichtigt. Gefördert wird WeGa mit insgesamt 6,4 Mio. EUR vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und den Ländern Brandenburg und Bayern. Darüber hinaus sind zahlreiche Wirtschaftspartner mit einer Beteiligung von über einer Millionen Euro in das Netzwerk integriert. Zur Umsetzung des Netzwerkes wurden mehrere Hochschulstandorte (Leibniz Universität Hannover, Hochschule Osnabrück und Hochschule Weihenstephan-Triesdorf u.a.) und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen des Bundes und der Länder (wie zum Beispiel das Julius Kühn Institut in Braunschweig, das Leibniz-Institut für Agrartechnik in Potsdam, das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzen in Großbeeren oder die Landwirtschaftskammer Niedersachsen) ausgewählt. Zusammen mit zahlreichen Industriepartnern arbeiten sie kooperativ unter dem WeGa-Zeichen.
Es soll ein langfristig und bundesweit agierender Exzellenz-Cluster in der Agrar- und Ernährungsforschung entstehen. "In diesem Netzwerk arbeiten zu dürfen, erlaubt uns, sowohl die Möglichkeiten anderer Standorte zu nutzen, als auch unsere Forschungskompetenz überregional sichtbar zu machen", sagt Dierend, der bereits jetzt mit dem Planungen für neue Anträge ab 2015 begonnen hat.