"Die prämierten Arbeiten zeigen eindrucksvoll den wissenschaftlichen Nachweis für die Wirksamkeit von Physiotherapie", begründet Jury-Vorsitzender Rick de Vries die Entscheidung. Mit der Auszeichnung möchte der IFK die wissenschaftliche Arbeit in der Physiotherapie und die Akademisierung des Berufsstands fördern. Nach Angaben des Verbandes hatten sich 15 Studierende von sechs verschiedenen deutschen Hochschulen für den diesjährigen IFK-Wissenschaftspreis beworben.
Über den ersten Platz und somit über ein Preisgeld in Höhe von 1500 Euro kann sich die Osnabrücker Absolventin Stella Seeberg freuen. "Der IFK-Preis ist eine tolle Belohnung für die viele Energie, die ich in meine Abschlussarbeit gesteckt habe. Ich habe eine empirische Studie mit 24 Probanden in einer Rehaklinik durchgeführt. Das hat zwar viel Spaß gemacht, war aber auch sehr zeitaufwendige", so die Absolventin. Seeberg hat drei Monate lang zwei verschiedene Atemtherapien mit chronisch lungenkranken Personen durchgeführt. Das Ergebnis: Eine der Therapien konnte das Empfinden der Atemnot bei den Probanden deutlich senken.
Auch der zweite Preis, der mit 1000 Euro dotiert ist, geht an die Hochschule Osnabrück. "Ich habe für meine Abschlussarbeit unter anderem die Kopfhaltung von Kindern mit und ohne Kopfschmerzen untersucht und die Rotation ihrer oberen Halswirbelkörper getestet", erzählt die Zweitplatzierte Kim Budelmann. Die 27-Jährige hat herausgefunden, dass bestimmte Kopfschmerzen bei Kindern mit der Haltung und Beweglichkeit von Kopf und Nacken zusammenhängen. Die DAAD-Stipendiatin und erste Absolventin des von der Hochschule Osnabrück in Kooperation mit der Curtin University Perth (Australien) durchgeführten Studiengangs Bachelor Plus Physiotherapy ist die erste, die diese Untersuchung mit Kindern durchgeführt hat.
Den dritten Platz belegen die Osnabrücker Absolventinnen Eunike Rahn und Katja Grabow. Sie wollten mit ihrer Abschlussarbeit Menschen mit Karpaltunnelsyndrom helfen. "Diese Personen verspüren nachts ein unangenehmes Kribbeln in der Hand und werden im späteren Stadium in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sein", erklärt Rahn. Zusammen mit ihrer Kommilitonin Grabow hat sie an 17 Probanden ein sogenanntes Traktionsgerät ausprobiert, das das Handgelenk in die Länge zieht und dadurch den geschädigten Nerv stimuliert. Schon nach drei Wochen sprachen die Patienten von positiven Effekten. "Wir freuen uns riesig über die Auszeichnung. Das zeigt uns, dass wir mit unserer Arbeit einen wichtigen Teil zur Wissenschaft beigetragen haben", berichten die stolzen Preisträgerinnen.
Studierende der Hochschule Osnabrück belegen seit Jahren die vorderen Plätze beim IFK-Wissenschaftspreis. Im vergangenen Jahr gingen bereits der 1. sowie der 2. Preis an Osnabrücker Absolventinnen und Absolventen.