Auch die Arbeiten, die Prof. Dr. Joachim Hertzberg von der Universität Osnabrück und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) im Bohnenkamp-Haus im Botanischen Garten präsentiert, sind faszinierend. In einem Video führt er dem Publikum das Projekt "marion" vor. Das Teilprojekt "Infield-Transportlogistik - Autonomes Infield-Transportsystem" geht auf die Kooperation des Landmaschinenherstellers CLAAS und der Außenstelle Osnabrück des DFKI - hier speziell des Robotics Innovation Centers (RIC) - zurück. Im Film fährt ein Überladefahrzeug neben einem Mähdrescher, der gerade die Ernte über das Abtankrohr auf den Anhänger entlädt. An sich nichts Besonderes, bis der Fahrer des Überladefahrzeugs die Hände hebt und dem Zuschauer klar wird, dass das Gefährt selbsttätig unterwegs ist - an der richtigen Position mit der richtigen Geschwindigkeit. "Sie sehen hier eine autonome Fahrt", erklärt Hertzberg.
Die vorgestellten Projekte sind in vielerlei Hinsicht exemplarisch. Sie stehen für die enge Zusammenarbeit von Forschung und Unternehmen im "Agrotech-Valley", wie die Referenten der Veranstaltung die agrartechnisch innovationsfreudige Region rund um Osnabrück nennen. Die Namensgebung ist nicht aus der Luft gegriffen, die Region Weser-Ems und der Landkreis Osnabrück sind ein Schwerpunkt der Agrartechnikbranche in Deutschland und haben auch weltweit beträchtliche Bedeutung. Gerade vor diesem Hintergrund konnte sich die gebündelte wissenschaftliche Kompetenz an den Osnabrücker Hochschulen im Bereich der Agrarsystemtechnik etablieren. In diesem Zusammenhang betont Prof. Dr. Joachim W. Härtling, Vizepräsident für Studium und Lehre der Universität Osnabrück, die wertvolle Kooperation von Universität und Hochschule. "Wir sprechen hier über den Standort Osnabrück und unsere gemeinsamen Vorhaben."
Dabei beschränkt sich Härtling nicht allein auf die Agrarrobotik, bei der der Forschungsstandort Osnabrück gerade wegen seines wirtschaftlichen Umfeldes Maßstäbe setzt. "Auch im Bereich der Gesundheitswissenschaften beispielsweise haben Universität und Hochschule die Möglichkeit, durch ihre Zusammenarbeit in Osnabrück einen Bereich weiter zu entwickeln, der weit über die Region hinaus sichtbar ist." Dem pflichtet Prof. Dr. Bernd Lehmann, Vizepräsident für Forschung und Transfer der Hochschule Osnabrück, bei: "Wir haben hier mit den Hochschulen, der außeruniversitären Forschung und dem wirtschaftlichen Umfeld beste Voraussetzungen. Hinzu kommt aber auch, dass wir die passenden Menschen haben, die miteinander arbeiten können."
Die Veranstaltung im Botanischen Garten wurde auch durch die Unterstützung der Wachstumsregion Hansalinie e.V. ermöglicht, einem Zusammenschluss der Landkreise Cloppenburg, Diepholz, Oldenburg, Osnabrück und Vechta zur Förderung des gemeinsamen Wirtschaftsraums.