"Das Theater bildet mit seinen Inszenierungen die hervorragende Arbeit ab, die in Lehre und Forschung vom Institut geleistet wird", hob Prof. Dr. Frank Blümel, Vizepräsident der Hochschule Osnabrück und Dekan der Lingener Fakultät Management, Kultur und Technik hervor. Er sei stolz auf die Theaterpädagogik, die wesentlich zur Vielfalt und Interdisziplinarität auf dem Campus Lingen beitrage und Pionierarbeit in ihrem Fach leiste. "Dem Theater kommt aber nicht nur intern Bedeutung zu. Es versteht sich ausdrücklich als Schnittstelle zwischen Institut und Öffentlichkeit." Mit den Geldern könne nun konzeptionell und nachhaltig daran gearbeitet werden, das Burgtheater mit seinen gleichermaßen experimentellen und kommunikationsoffenen Produktionen in der Region und darüber hinaus bekannter zu machen.
"Unser Theaterbegriff und damit unser Selbstverständnis entwickeln sich erst aus der Begegnung mit den Menschen", führte Prof. Dr. Bernd Ruping, Studiendekan des "bundesweit größten Hochschul-Instituts für Theaterpädagogik" die Bedeutung des Burgtheaters weiter aus. Erst in der Interaktion mit dem Publikum könne ein Inszenierungsprozess abgeschlossen werden und seine Bedeutung erfahren. "Die Bühne ist für uns ein Umschlagplatz, ein Ort, an dem Beziehungsarbeit geleistet und die Menschen angeregt werden, gegen den Strich ihrer Gewohnheiten wahrzunehmen und zu denken." Da das Theater jedoch keinen Mehrwert im materiellen Sinne produziere, "sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen", unterstrich Ruping und bedankte sich für die großzügige Förderung.
Ludwig Momann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Emsland, kann in der Theaterpädagogik einen "großen Mehrwert" ausmachen. "Ein Banker, der lediglich mit Zahlen jonglieren aber nicht mit Menschen umgehen kann, hat es sehr schwer. Oft ist der Kern meiner Arbeit das Reden, Reden und Reden." Er wünsche sich, dass in der Wirtschaft der Mensch stärker in den Mittelpunkt rücke, sei es als Kunde, als Mitarbeiter oder Führungskraft. Die Theaterpädagogik biete dafür wertvolle Ansätze und Methoden.
Ein Forschungsschwerpunkt des Instituts, das seit einigen Jahren Eingang in die regionale und überregionale Wirtschaft gefunden habe, sei die "Theatrale Organisationsforschung", deren Methoden besonders in der Organisations- und Personalentwicklung angewendet würden, erläuterte Eva Renvert, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts. Der neue Masterstudiengang "Führung und Organisation", der seit diesem Wintersemester am Institut für Duale Studiengänge angeboten wird, vermittelt im Studienschwerpunkt "Moderation und Beratung" Reflexions- und Gestaltungsmethoden der Theaterpädagogik", betonte auch Blümel die Relevanz des Fachs.
"Hier steckt viel Herzblut drinnen", zeigte sich Momann angetan. "Wir helfen gerne dabei, das Burgtheater besser zu vermarkten. Von Theater und Institut können und sollen noch viel mehr Menschen profitieren."