Prof. Peter Florian von der Fachhochschule Osnabrück sieht den Grund darin, dass die deutschen Kommunen zu sehr die Wirtschaftlichkeit der Musikschulen in den Vordergrund stellen: „Durch die starke Förderung des Instrumental-Gruppenunterrichts bei gleichzeitiger Reduzierung von traditionellem Einzelunterricht werden Talente nicht mehr frühzeitig erkannt und gefördert“, so Prof. Florian. „Werden Feinmotorik und spezielle intellektuelle Fähigkeiten nicht in frühen Jahren ausgebildet, sind diese später nicht mehr in ausreichendem Maße zu erwerben“, warnt Prof. Florian.
Nur noch in einigen Musikschulen in den neuen Bundesländern wird wie in Russland und in den ehemaligen Ostblockländern zwei bis dreimal wöchentlich Instrumental-Einzelunterricht gegeben und besonderes Augenmerk auf den Anfangsunterricht von 5 bis 7jährigen gerichtet.
Prof. Peter Florian, der aus Klausenburg (Rumänien) stammt, möchte an die alten Traditionen in der deutschen Klavierpädagogik wieder anknüpfen und führt gemeinsam mit seiner Kollegin, Kim Hee Jung, seit März diesen Jahres ein Projekt für junge und begabte Musikschüler/innen durch, dass von der Fachhochschule Osnabrück und der Städtischen Musik- und Kunstschule Osnabrück gefördert wird.
Dabei erhalten die teilnehmenden Klavierschüler/innen wöchentlich zwei Stunden Unterricht und müssen durch regelmäßige Vorspielstunden und Semesterprüfungen ihre Fortschritte unter Beweis stellen.
Ab September gibt es drei neue Plätze für musikalisch überdurchschnittlich begabte Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren, deren Eltern bereit sind, ihre Kinder in besonderen Maße zu unterstützen und zu begleiten.
Nähere Informationen sind im Sekretariat der Musik- und Kunstschule oder im Sekretariat des Institutes für Musik der Fachhochschule Osnabrück erhältlich.