„Wir versuchen, mit Hilfe von Kommunikation und innovativen Mobilitätsangeboten, Anreize und Rahmenbedingungen für junge Menschen zu entwickeln, die ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten fördern. Dabei steht die Idee des „Nutzen statt Besitzens“ im Mittelpunkt unserer Überlegungen. Mit Hilfe von beispielsweise besseren Car-Sharing-Angeboten oder Pendlerportalen, kann der Ausstoß von CO2-Emissionen reduziert werden. Zeitgleich kann der Bedarf an Konsum gemindert werden, ohne das wir ihn als Verlust empfinden.“ erläutert Griese.
Genau an dieser Frage setzt das Forschungsvorhaben an, für das die Forscher die Stadtwerke Osnabrück als Kooperationspartner ins Boot geholt haben. In einem Pilotprojekt wollen sie das Mobilitätsverhalten von Studierenden untersuchen. „Unser Ziel ist es, attraktive Lösungen zu entwickeln, die das Mobilitätsverhalten von Studierenden nachhaltig umweltfreundlicher machen,“ erläutert Kumbruck.
Konkret bedeutet das, dass eine Gruppe Studierender für die kommenden Monate mit einer Mobilkarte der Stadtwerke ausgestattet wird, mit der die CarSharing-Angebote flow>k und stat>k, der Öffentliche Nahverkehr, die Radstation am Hauptbahnhof sowie weitere Mobilitäts-Angebote genutzt werden können.
„Wir geben den Studierenden zudem den Prototypen einer App an die Hand, der sie über verfügbare Verkehrsträger, Wege und Zeiten informiert“, erläutert Alexander Piwowar, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt.
„Wichtig für uns ist, dass die teilnehmenden Studierenden dokumentieren, wo sie hingefahren sind und auch, warum sie sich für welches Verkehrsmittel entschieden haben“, führt Wirtschaftwissenschaftler Griese aus.
„Wir erheben empirisch, über welche Impulse, also zum Beispiel durch Kommunikation oder durch die Eröffnung von Möglichkeiten für eigene gute Erfahrungen, Studierende dazu bewegt werden können ihr Mobilitätsverhalten zu ändern“, so die Psychologin Kumbruck.
Die Forschungsergebnisse sollen nicht nur in die Entwicklung neuer Mobilitätsangebote der Stadtwerke einfließen. Mit dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Modellprojekt möchte das Forscherteam auch einen Beitrag zur Erreichung der Ziele des Osnabrücker Masterplans 100% Klimaschutz leisten.