"Massive Open Online Kurse (kurz MOOCS)" ermöglichen die Teilnahme von mehreren tausend Studierenden - ganz gleich wo diese sich aufhalten. Einzige Voraussetzung ist ein schneller Internetzugang, denn der Dozent oder die Dozentin bietet die Lehrveranstaltung öffentlich über das Internet an. Charakteristisches Merkmal eines MOOCs sind eigens produzierte fünf- bis zehnminütige Lehr-Clips. Dazu kommen meist Multiple-Choice-Fragen, mit denen die Teilnehmer ihren Lernfortschritt kontrollieren können. Auch Diskussionsforen, in denen die Teilnehmer gegenseitig ihr Wissen testen und Fragen klären, sind häufig integriert.
Prof. Dr. Frank Ollermann ist seit September Professor für Psychologie und User Experience im Medienlabor der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik der Hochschule Osnabrück. Davor war er Lehrbeauftragter für diesen Bereich im Studiengang "Media & Interaction Design". "Im Rahmen meiner Lehrveranstaltungen setze ich gerne neue Technologien ein. Beispielsweise habe ich meine Vorlesung jetzt schon zum zweiten Mal aufzeichnen lassen. Ich habe dazu, ähnlich wie in einem MOOC, nach jeder Sitzung Selbsttestfragen über das Studierendenportal Stud.IP zur Verfügung gestellt", so Ollermann. Außerdem setze er Abstimmungsgeräte (sogenannte "Clicker") ein, um studentische Referate von den Kommilitonen bewerten zu lassen oder um Schätzfragen an die Studierenden zu stellen.
Da liegt der nächste Schritt, die Produktion eines "Massive Open Online Courses" auf der Hand. Die Produktionskosten sollen durch die Siegerprämie des Wettbewerbs "MOOC Production Fellowship" eingeworben werden. Ollermanns Thema für sein Internet-Seminar:
"Mensch-Computer-Interaktion". Neben allgemeinpsychologischen Themen wie Wahrnehmung, Denken oder Emotionen will der Psychologe in kurzen Videoeinheiten erklären, was Usability ist. Außerdem wird er aufdecken, warum wir uns manchmal so schlecht merken können, wo wichtige Funktionen in den Computerprogrammen zu finden sind. "Zum Schluss möchte ich aufzeigen, wie man Software so entwickeln kann, dass sie möglichst leicht bedienbar gestaltet ist." Ollermanns Online-Seminar ist interdisziplinär angelegt und richtet sich zum Beispiel an Studierende der Informatik, des Interaktionsdesigns, aber auch an angehende Psychologen und Wirtschaftswissenschaftler.
Der Wettbewerbsbeitrag der Hochschule Osnabrück ist unter https://moocfellowship.org/submissions/grundlagen-der-mensch-computer-interaktion abrufbar. Auf der Seite kann direkt für den Clip und damit für die geplante Online-Lehrveranstaltung von Frank Ollermann abgestimmt werden.
Die Preisträger werden Ende Juni in Berlin bekannt gegeben.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Frank Ollermann
Professor für Psychologie und User Experience
Tel.: 0541 969 7205
E-Mail: F.Ollermann@hs-osnabrueck.de