Ausgewiesene China-Experten aus dem In- und Ausland bezogen aus unterschiedlichen Perspektiven Stellung zu verschiedenen Aspekten der Logistik. Unter den Experten wurde auch Klaus Hellmann, geschäftsführender Gesellschafter des weltweit tätigen Konzerns Hellmann Worldwide Logistics, begrüßt. Im Abschlussvortrag berichtete er vor Logistik-Experten und der interessierten Öffentlichkeit praxisnah von seinen Erfahrungen mit dem chinesischen Markt und zeigte zukünftige wirtschaftliche und logistische Entwicklungen auf.
Einigkeit herrschte in einer erstaunlich diskussionsfreudigen Konferenz darüber, dass das rasante Wirtschaftswachstum Chinas mit erheblichen Herausforderungen im Logistiksektor einhergeht. "Nicht nur die Infrastruktur des Landes muss weiter ausgebaut werden, sondern auch die Logistik muss neue Wege gehen. Chinesische wie westliche Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Logistik den sich rasch wandelnden Gegebenheiten anzupassen, sie zu optimieren und damit zukunftsfähig zu machen", so Prof. Dr. Michael Schüller, Professor für Supply Chain Management an der FH Osnabrück. Trotz erheblicher Ausbaumaßnahmen werden zukünftig weite Gebiete, insbesondere im Westen Chinas, logistisch besser angebunden werden müssen. Ferner zeichnet sich bereits heute ein deutlicher Mangel an ausgebildeten Logistikern in China ab.
Beispielsweise fehlen in Shanghai 500.000 Logistikfachkräfte, in Peking 200.000 und in Shenzhen 120.000. In den nächsten 7-10 Jahren wird sich diese Lücke weiter vergrößern. Die deutsch-chinesische Studienprogramminitiative LOGinCHINA wird einen Beitrag zur Reduzierung dieser Lücke leisten. Es ist geplant, das an der FH Osnabrück bereits verwirklichte Logistikausbildungsprogamm LOGinBRANCHES nach China zu exportieren. Somit stehen zukünftig in China, insbesondere westlichen Unternehmen, Logistiker zur Verfügung, die nach europäischen Standards ausgebildet werden.
Neben Vorträgen zu Potenzialen in chinesischen Provinzen ging es unter anderem auch um die Entwicklung der Logistikdienstleisterbranche sowie um konkrete Erfahrungen deutscher Unternehmen im Reich der Mitte.
Ausgerichtet wurde die FH-Tagung, die von nahezu 100 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet besucht wurde, in Kooperation mit der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL).