Gehmlich lehrt seit 1972 an der Hochschule Osnabrück. Er ist Professor für Business Management und Cultural Management und war maßgeblich verantwortlich beim Aufbau des Studienganges European Business Studies an der Hochschule Osnabrück. Dieser war Vorbild für weitere europäische Studiengänge sowohl an der Hochschule Osnabrück als auch an anderen bundesdeutschen und europäischen Hochschulen. In seinem Fachgebiet konzipierte Gehmlich weitere internationale Studienprogramme, wie z.B. berufsbegleitende MBA - Studiengänge, und seine Erfahrungen gab er weiter in einer Vielzahl von nationalen und internationalen Gremien. Er war Mitglied der technischen Arbeitsgruppe EQF der Europäischen Kommission und verantwortlich im Lenkungsausschuss des Projekts "Tuning Educational Structures in Europe" und "Academic Expert" für den Bereich "Business Management". Gehmlich war auch Mitglied der entsprechenden Arbeitsgruppen bei der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Weiter war er Projektkoordinator in vielen europäischen Bildungsprojekten, so bei ERASMUS/SOKRATES, ECTS, COMETT, Leonardo da Vinci, TEMPUS, EU - US, EU, CND, Alfa, ESF - EQUAL - um nur einige zu nennen.
Ein Orientierungsrahmen eines Qualifikationsrahmens für Bachelor- und Master-Studiengänge in betriebswirtschaftlichen Studiengängen ist seinerzeit veröffentlicht worden. Gehmlichs Entwicklungs- und Veröffentlichungsschwerpunkte beziehen sich auf die Europäisierung bzw. Internationalisierung von betriebswirtschaftlichen Themenbereichen und Studiengängen unter dem Aspekt des lebensbegleitenden Lernens. Die Feststellung von Qualifikationsprofilen (Skills and Competences für Wirtschaftssektoren bzw. BA-/MA-Studiengänge) sowie die Vergleichbarkeit von Lernergebnissen (Credit Systems) im europäischen Bildungsraum sind Schwerpunkte seiner Arbeit. Er gilt als einer der Gründerväter des heute überall angewandten ECTS-Systems (European Credit Transfer System) im Rahmen von Erasmus. Dafür wurde er bereits in der Vergangenheit u.a. mit dem Preis des BMBF für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Internationalisierung von Hochschulen ausgezeichnet.
Gehmlich ist von der Notwendigkeit überzeugt, dass vergleichbare Lernabschlüsse und -leistungen eine Voraussetzung für einen offenen europäischen Bildungsraum sind, und für dieses Ziel ist er ein hartnäckiger Verfechter. Um das ECTS fortlaufend zu verfeinern und auch auf andere Bildungsbereiche sowie auf Drittstaaten zu transferieren, arbeitet er in diesem Kontext noch immer weltweit mit anderen Hochschulen und Institutionen zusammen. Diese Aktivitäten sind in zahlreichen internationalen Publikationen und Vorträgen dokumentiert.
Das ERASMUS-Austauschprogramm feiert in diesem Jahr seinen 25-jährigen Geburtstag. Es fördert seit 1987 grenzüberschreitende Mobilität und gilt als eine der großen Erfolgsgeschichten der Europäischen Union: 2,5 Millionen Studierende waren bereits mit ERASMUS unterwegs, zudem 300.000 Dozenten. 3.000 europäische Hochschulen aus 33 Ländern sind derzeit in das Programm involviert. Von den rund 231.000 Studierenden in den Jahren 2010/2011 kamen mehr als 30.000 aus Deutschland, das nach Spanien und Frankreich das drittbeliebteste Land der ERASMUS-Studierenden ist. Bei der Jubiläumstagung des DAAD im Juni 2012 wurden die bisherigen Erfolge des Programms gewürdigt und der aktuelle Vorschlag der EU-Kommission zu einem neuen Bildungsdachprogramm "Erasmus für alle" für die Zeit von 2014 bis 2020 diskutiert. Anlässlich dieser Tagung wurde der DAAD-ERASMUS-Individualpreis 2012 an insgesamt 10 Personen für besondere Verdienste bei der Umsetzung des ERASMUS-Programms verliehen.