Am Donnerstag, 15. März, zwischen 10:00 und 20:00 Uhr laden die beiden Design-Studiengänge der Hochschule Osnabrück zum „Design Campus Osnabrück“ ein. Gäste können Hörsäle, Labore und Lernräume der Studiengänge „Industrial Design“ und „Media & Interaction Design“ besichtigen, sich mit Studierenden und Lehrenden austauschen und so einen Einblick in den Studienalltag erhalten. Ein besonderer Höhepunkt für Designfreunde und Studieninteressierte ist die Ausstellung vielfältiger studentischer Arbeiten aus allen Studienphasen.
Ein Beispiel sind Modellierarbeiten, mit denen sich bereits Erstsemester befassen: Neben einfachen Mockups aus Pappe nutzen angehende Industriedesigner zunächst klassische Modellbauschäume und bearbeiten diese „spanend“ mit Feilen, Raspeln und Schleifpapier; anschließend wird gespachtelt und lackiert. Ganz anders verhält es sich mit dem Werkstoff namens Clay - einem Wachs-Ton-Gemisch, welches zum Modellieren von Fahrzeugen verwendet wird: Der Werkstoff wird auf rund 50 Grad erwärmt und dann in mehreren Schichten in Form gebracht. Nachdem er vollständig abgekühlt und ausgehärtet ist, wird er mit Klingen und Schabern geglättet und „abgezogen“. Anschließend wird das halbe Modell gescannt. Der Scan erzeugt eine 3D-Punktewolke, die den Studierenden als Basis für die weitere Ausarbeitung am Rechner dient.
Ein Exponat des Studiengangs Media & Interaction Design zeigt einen automatischen Tablettenspender. Studierende haben ihn entwickelt, um die Medikation von Patienten erheblich zu vereinfachen: Das Gerät ermöglicht eine Ausgabe von verschiedenen Medikamenten in der korrekten Dosierung zur passenden Tageszeit. Es ist in eine Dienstleistung integriert, die in Zusammenarbeit mit Apotheken den Nutzern eine neue, benutzerfreundlichere Erfahrung ermöglicht. Durch die automatisierte Speicherung und Nutzung von Dosierungsinformationen reduziert der Tablettenspender den Aufwand für die Medikamentengabe. Gleichzeitig werden Anwendungsfehler vermieden, wie beispielsweise das Vergessen von Medikamenten oder die Einnahme in einer falschen Dosis.
Sollte Kunst nicht interaktiv sein, anstatt nur ein Betrachtungsobjekt? Darf Kunst auch praktische Ergebnisse liefern, oder ist es dann Design? Wo genau verläuft die Grenze zwischen Kunst und Design? - Mit diesen Fragen setzt sich eine Bachelorarbeit im Studiengang Media & Interaction Design auseinander: Es handelt sich um „V3KTOR“ - ein webbasiertes Tool, das Nutzer bei der Erstellung von Vektorgrafiken unterstützt. Mittels eines Algorithmus werden diese Grafiken vervollständigt: So lassen sich auf gängigen Endgeräten wie Smartphone oder Laptop sehr intuitiv komplexe geometrische Formen erstellen, die harmonisch und ansprechend wirken. Ziel der Anwendung ist die Vertiefung in die visuelle Ästhetik, das Erkennen harmoniestiftender Gestaltungsprinzipien und die Inspiration für neuartige Gestaltungslösungen. Die Ergebnisse der erkenntnisgewinnenden Nutzung des Webservice lassen sich herunterladen und in üblichen Grafikprogrammen weiterbearbeiten.
Weitere Informationen zum Design Campus Osnabrück stehen im Internet bereit: www.hs-osnabrueck.de/design-campus-osnabrueck