Padma Iyenghar befasst sich seit Jahren mit "eingebetteten Systemen". Es sind kleine Rechner, die in vielen elektrischen Geräten eingebaut sind und diese steuern. Ob die heimische Spülmaschine oder eine automatisierte Industrieanlage: auf "eingebettete Systeme", auf Englisch "embedded systems", kann die clevere Technik von heute nicht verzichten.
Allerdings: diese Mini-Rechner haben nur begrenzte Speicherkapazität und es gibt strenge Anforderungen an das Echtzeitverhalten. "Werden diese Einschränkungen bei der Anpassung neuer Software oder bei Testmethoden missachtet, kann es zu schweren technischen Fehlern führen", sagt Padma Iyenghar. Die Informatikerin sucht deshalb nach neuen Wegen in der Software-Entwicklung: Als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Osnabrück und der Universität Osnabrück erprobt sie seit vier Jahren innovative, modellbasierte Methoden der Fehlersuche im Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Wübbelmann. Der vom Projektteam entwickelte "Embedded UML target debugger" erhielt in diesem Jahr auf der Fachmesse Embedded World den "Branchen-Oskar": den sogenannten Embedded Award.
Parallel zu ihrer Forschungsarbeit schrieb die gebürtige Inderin ihre Doktorarbeit und ging auch dabei neue Wege: Es war die erste kooperative Promotion zwischen dem Hochschul-Laborbereich "Technische Informatik" und der Arbeitsgruppe Software Engineering am Uni-Fachbereich "Mathematik / Informatik". Nun hat Iyenghar ihre Promotionsprüfung mit Auszeichnung bestanden. In ihrer Arbeit etablierte die frischgebackene "Doktor rer. nat." ein Generierungsverfahren für Programmumgebungen zum automatisierten Testen von eingebetteten Systemen. "Dank dem Konzept von Padma Iyenghar kann hochkomplexe Technik - etwa Steuergeräte im Automobilbereich oder modernste Medizingeräte - nun automatisiert getestet werden", erläutert die Erstbetreuerin der Doktorarbeit Prof. Dr.-Ing. Elke Pulvermüller von der Uni Osnabrück, die das Promotionsverfahren geleitet hat. Der Zweitgutachter und fachlicher Betreuer an der HS Osnabrück, Prof. Dr. Clemens Westerkamp, ergänzt: "Die Promotionszeit betrug drei Jahre und war damit sehr kurz. In dieser Zeit sind 18 Veröffentlichungen in deutscher und internationaler Fachpresse entstanden, die sowohl in der Wissenschaft als auch in der Wirtschaft hochbeachtet wurden."