Gemeinsam mit der Bosch-Ausgründung "Deepfield Robotics" und den Amazonen-Werken hat die Hochschule Osnabrück einen hochwertigen Preis auf europäischer Ebene erhalten: Ihre autonome Agrarroboter-Plattform "BoniRob" erreichte beim "2015 euRobotics Technology Transfer Award" die Finalrunde der drei Besten. Auf dem Europäischen Robotik-Forum in Wien wurde BoniRob jetzt mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Den ersten Preis erhielt ein Kooperationsprojekt der Firma Kuka und der Universität Freiburg; der dritte Preis ging an Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt und dessen Ausgründung Sensodrive.
"Wir sind sehr stolz über diese Anerkennung, denn ihr liegt der Erfolg gleich mehrerer Forschungsprojekte zur Agrarrobotik zugrunde", sagt Dr. Arno Ruckelshausen. Die Freude des Professors für Physik und Sensorik an der Hochschule Osnabrück teilen auch seine Kooperationspartner, Dr. Slawomir Sander von Deepfield Robotics sowie Dr. Florian Rahe von den Amazonen-Werken. In den von der Hochschule initiierten BoniRob-Forschungsaktivitäten haben ihre Teams mittlerweile ein ganzes "App-Konzept" entwickelt. Es ermöglicht die Verwendung mehrerer Module auf der gemeinsamen autonomen, also selbsttätigen, Trägerplattform.
Als Beispiele nennt Ruckelshausen Apps für Bodenmessungen, für präzises Besprühen von Pflanzen, für Pflanzenzüchtung und sogar für roboterbasiertes mechanisches Unkraut-Jäten oder "Beikrautregulierung", wie der Forscher dazu sagt. Als echter Teamplayer betont er auch, dass in all diesen Entwicklungen auch mehrere internationale Partner und Organisationen aus den Anwendungen in den Agrarwissenschaften und dem Gartenbau eingebunden waren, darunter auch die Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur der Hochschule Osnabrück. Eckpunkt der Technologietransfer-Auszeichnung war schließlich die Unternehmensgründung Deepfield Robotics als Bosch-Tochterunternehmen, die auf Grundlage der Forschungsergebnisse den innovativen Markt der Agrarrobotik anvisiert.
Denn eines sei laut Ruckelshausen klar - die Potenziale der Roboterplattform sind erheblich: "BoniRob ermöglicht ressourcenschonende - ökologisch wie ökonomisch orientierte - landwirtschaftliche Prozesse, natürlich unter Aufsicht des Menschen und jedoch weitgehend automatisiert."
Schon die Liste der wichtigsten Projektförderer zeugt davon, wie hochaktuell und erfolgreich die Aktivitäten des Forscherteams sind: Wesentliche Förderungen stammen von dem Bundesministerium und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Darüber hinaus unterstützen auch die EU und das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Forschungsarbeiten.
Auch das mediale Interesse ist groß: Sowohl Fachzeitschriften als auch überregionale und internationale Zeitungen berichten regelmäßig über Neuigkeiten aus BoniRob-Projekten. Informationen dazu findet man auch in einem aktuellen Film der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zur Innovationsforschung oder - ab 28. Mai - bei ZDFinfo.
Der Europäische Technologietransfer-Preis ist nicht die erste Auszeichnung der Roboterplattform. Bereits 2012 erhielt BoniRob einen Preis der Initiative "365 Orte im Land der Ideen", außerdem bekamen gleich mehrere Studenten, die im Rahmen des Projekts ihre Abschlussarbeiten verfassten, studentische Auszeichnungen.