Der MBA Gesundheitsmanagement feiert in diesem Jahr nicht nur sein zehnjähriges Bestehen, sondern kann sich auch über wachsende Nachfrage freuen. Die ursprüngliche Studierendenzahl wurde im Sommersemester 2012 erstmalig verdoppelt. Die Zahl der Studierenden ist allerdings nicht das Einzige, das sich in den letzten Jahren in Bezug auf den Studiengang verändert hat. Prof. Dr. Petra Gorschlüter, Studiengangsbeauftragte des MBAs Gesundheitsmanagement, stellte fest, dass das Thema Internationalisierung innerhalb der Gesundheitswirtschaft stärker in den Fokus rückt. "Alle Nationen haben mir Ihren Gesundheitssystemen Probleme; sowohl hinsichtlich der Versorgung aller Bevölkerungsgruppen als auch mit der Finanzierbarkeit. Gerade deshalb ist ein Blick über den Tellerrand wichtig. Mit unseren Studierendengruppen besuchen wir deshalb Indien, Schweden und Lettland, um uns über deren Systeme zu informieren."
Auch das werteorientierte Management wird verstärkt in das Programm des Masterstudiengangs integriert. "Die Studierenden, die über eine mehrjährige Berufspraxis verfügen, erhoffen sich durch die Vermittlung ökonomischer Instrumente Hilfen bei der Umsetzung der Qualität von Pflege und Medizin. Nur so können die beiden Pole von sozialem Handeln und ökonomischer Verantwortung ausbalanciert werden", ergänzte Prof. Dr. Winfried Zapp, der Controlling in Gesundheitsunternehmungen lehrt.
Da konnte ihm Notfallmediziner und MBA-Student Dr. med. Ralf Siepe nur zustimmen. Warum er neben seinem Job im Osnabrücker Marienhospital noch einmal die Hochschulbank drückt? "In meiner ersten Ausbildung als Mediziner habe ich keine ökonomischen Kenntnisse erwerben können. Nun bekomme ich immer mehr Führungsverantwortung und benötige deshalb wirtschaftliches Fachwissen."
Einige der Studierenden haben bereits vor einigen Jahren ihren ersten Studienabschluss an der Hochschule Osnabrück erworben. Andere sind durch den guten Ruf der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften im Gesundheitsbereich auf den Studiengang aufmerksam geworden. "Ich kenne die Hochschule Osnabrück durch das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP), deren Geschäftsstelle an der Hochschule Osnabrück ist. Aufgrund des Renomées des Studienstandorts nehme ich auch gerne die weite Fahrt von Ulm nach Osnabrück auf mich", so MBA-Studentin Ksenija Gajski. Die Pflegedirektorin eines Ulmer Krankenhauses müsse zunehmend betriebswirtschaftliche Entscheidungen treffen. "Durch mein neu dazugewonnenes ökonomisches Fachwissen kann ich ganz anders argumentieren." Daneben weiß sie auch die Möglichkeit ihr berufliches Netzwerk zu erweitern, sehr zu schätzen. Bei der Fachtagung profitiere sie vor allem von dem Austausch mit Absolventen. Dieser gebe ihr no ch mehr Motivation das Studium neben ihrem Beruf durchzuziehen.
Die Fachtagung ließ nicht nur Zeit zum Kontakte knüpfen. Prof. Dr. em. Manfred Haubrock, der den MBA vor zehn Jahren ins Leben gerufen hatte, gab einen Ausblick auf zukünftige Herausforderungen der Branche. "Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen wird sich rapide verstärken.
Deshalb müssen wir den Gesundheitsbereich sowohl für junge Leute als auch für ältere Arbeitnehmer attraktiver gestalten", forderte Haubrock. Zudem warnte er davor, dass das Gesundheitssystem mehr und mehr zu einem Selbstzahlermarkt werde.
Für Studieninteressierte wird die nächste Informationsveranstaltung am Freitag, den 16. Nov. 2012 angeboten. Nähere Informationen unter http://www.wiso.hs-osnabrueck.de/health-mba.html