Der Bereich Fahrzeugtechnik stellte das neu entwickelte Elektroauto vor, das sich durch ein innovatives Fahrwerk mit integriertem Getriebe auszeichnet. "Das Besondere an unserem Elektrofahrzeug ist, dass zwei Elektromotoren radnah und dabei karosseriefest die Hinterräder antreiben. Wir verbinden also die Vorteile eines zentralen Elektroantriebes mit denen eines Radnabenmotors", erklärt Projektleiter Prof. Dr. Norbert Austerhoff. Durch diese Kombination verfügt das Fahrzeug zum Beispiel über eine geringe ungefederte Masse. Außerdem ist es durch eine gezielte Ansteuerung der Elektromotoren möglich, die Fahrdynamik effektiv zu beeinflussen.
Entwickelt wurde die Messeneuheit im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes vom Labor für Fahrwerktechnik der FH Osnabrück zusammen mit dem Kooperationspartner ZF Lemförder GmbH in Dielingen. Weitere Unterstützung erhielten die Forscher der FH Osnabrück von Automotive Testing Papenburg GmbH, der Brusa Elektronik AG, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur MWK sowie den Stadtwerken Osnabrück.
Neben den Fahrzeugtechnikern präsentierten auch die Informatik-Experten der FH Osnabrück Ergebnisse eines zukunftsorientierten Projekts. Sie untersuchten, wie dezentrale Entscheidungsstrukturen die Abläufe zwischen einer digitalen Fabrik und einem Zulieferer optimieren können. Auf dem Messestand wurde das Konzept mithilfe eines Modells anschaulich in Szene gesetzt: Auf einer Web-Oberfläche konnten die Messebesucher als "Kunden" maßgeschneiderte Produkte bestellen und dabei Prioritätswünsche (schnelle Lieferung oder günstiger Systempreis) angeben. Die zugehörigen Materialpreise und Lieferzeiten wurden online beim "Zulieferer" erfragt und führen zu einem gültigen Angebot. Bei erfolgter Bestellung organisieren die dezentral arbeitenden Software-Agenten die Lieferung des benötigten Materials beim Zulieferer in Osnabrück.
"Für die Messebesucher war es besonders spannend, dass der Ablauf im fischertechnik-Modell des Auslieferungslagers direkt auf unserem Messestand betrachtet werden konnte", berichtet Prof. Dr. Clemens Westerkamp. Sobald das Material ausgeliefert wurde und bei der digitalen Fabrik ankam, konnten die Besucher den Robotern bei der Montage zuschauen. "In der Praxis sind unsere Forschungs-ergebnisse besonders für die Automobilindustrie interessant - innerhalb kürzester Zeit könnte auf diese Weise ein auf den Kunden zugeschnittenes Fahrzeug produziert werden", erklärt Prof. Dr. Jürgen Wübbelmann. Neben der FH Osnabrück beteiligen sich an diesem Projekt die FH Emden/Leer und verschiedene Unternehmen (Phoenix Contact, Schneider Electric, Beka Engineering und Willert Software Tools). Genau wie das Elektrofahrzeug wird auch das Informatik-Projekt vom BMBF gefördert.
Die Projekte der Fachhochschule Osnabrück wurden am Gemeinschaftsstand der niedersächsischen Hochschulen in Halle 2 vorgestellt. Weitere Informationen stehen im Internet zur Verfügung: www.ecs.fh-osnabrueck.de