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Gesundheitsmanager berichten aus der Praxis

Masterstudierende der Fachhochschule Osnabrück diskutierten mit Krankenhausmanagern über Herausforderungen des Gesundheitssystems

(lifePR) (Osnabrück, )
"Gesundheitsakteure im Fadenkreuz multipler Anspruchsgruppen: Harmonisierung von Unternehmens-, Zielgruppen- und ordnungspolitischen Wohlfahrtsinteressen", hieß die Veranstaltung bei der sich jetzt Krankenhausmanager zum Austausch mit Studierenden des Masterprogramms Management im Gesundheitswesen der FH Osnabrück getroffen haben. Hinter dieser akademischen Formulierung versteckt sich eine einfache Aussage: Krankenhäuser sind komplexe Systeme, die vielen verschieden Ansprüchen gerecht werden müssen. Der Patient möchte gut behandelt werden, der Anteilseigner möchte schwarze Zahlen sehen und das Ärzte- und Pflegepersonal möchte unter vernünftigen Bedingungen seiner Arbeit nachgehen. Impulsgeberin dieser Veranstaltung war Professorin Dr. Andrea Braun von Reinersdorff in ihrer Funktion als eine der Protagonistinnen des strategischen Krankenhausmanagements in der Bundesrepublik.

Wie man diesen Ansprüchen begegnet, dass zeigten Henrik Räwer (Verwaltungsdirektor Paracelsus Klinik Osnabrück), Marc Pohlmann (Referatsleiter Personal BKK firmus), Dr. Hansjörg Hermes (Geschäftsführer Klinikum Osnabrück), Dr. med. Bidjan Sobhani (Bereichsleiter Strategie und Innovation DRK Klinikum Berlin), J. Richter (Senior Manager PWC Osnabrück) und Dr. Matthias Bracht (Vorstandsvorsitzender Mühlenkreis-Kliniken/Minden) in ihren Konzepten auf, die sie den angehenden Gesundheitsmanagern präsentierten. In der abschließenden Podiumsdiskussion ging es kontrovers her. Unstrittig war, dass Krankenhäuser gute Managementkonzepte brauchen, um im Wettbewerb zu bestehen. Die regionalen Gesundheitsversorger sind in dieser Hinsicht gut aufgestellt - auch bei der Frage, wie man sich zukünftig positionieren will, war schnell klar: "Wir brauchen die Kooperation auf regionaler Ebene. Die Kliniken können sich nicht in allen Bereichen gleich stark aufstellen. Das könnte kein Haus finanziell lange tragen, "erläuterte Henrik Räwer. Also schließen sich die Krankenhäuser zusammen und verstärken ihr technisches und medizinisches Know-how in unterschiedlichen Bereichen, um am Ende in einer Region eine Vollversorgung für alle Krankheitsbilder leisten zu können. Allerdings machten kritische Nachfragen der Studierenden schnell deutlich, dass Kooperation zu wollen nicht immer gleichbedeutend damit ist, diese tatsächlich zu leisten. Die Kooperationswünsche der Leitungen werden nicht immer von allen beteiligten Akteuren getragen, daraus ergeben sich Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung.

Kontrovers wurde auch die Frage nach der zunehmenden Arbeitsbelastung des medizinischen Personals diskutiert. Die Arbeitsbelastung führe zu einer Verschiebung von ärztlichen Aufgaben, die dann die Pflege übernimmt. "Das klappt nicht in allen Bereichen gut. Das große Problem ist, dass die Ärzte zwar ihre Aufgaben delegieren, aber damit nicht ihre Verantwortung aufgeben wollen - das hat immer wieder Konflikte zwischen Ärzten und Pflegepersonal zur Folge," räumte Bracht ein.

Die Gesundheitswissenschaftlerin Prof. Dr. Babara Schmidt-Rettig (FH Osnabrück) nahm bei der Podiumsdiskussion abschließend Stellung zu den Managementkonzepten der Krankenhausvorstände: "Konzepte zu haben ist gut und nötig. Aber das beste Konzept ist hinfällig, wenn die Krankenhausführung es nicht Schritt für Schritt mit ihren Mitarbeitern umsetzt."
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