An der Hochschule Osnabrück werden die Workshops nach Geschlechtern getrennt angeboten. Den Mädchen sollen so Berufsfelder näher gebracht werden, in denen der Frauenanteil gering ist und die Jungen erhalten Einblicke in Berufe, in denen der Männeranteil weniger ist. „Wir wollen Mädchen und Jungen mehr Möglichkeiten und Chancen bei der Berufswahl aufzeigen, damit sie sich nicht an einengenden Geschlechterrollenbildern orientieren“, erklärt Bettina Charlotte Belker, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Osnabrück. Anja Schulz, Koordinatorin der Veranstaltung und Referentin der Gleichstellungsbeauftragten ergänzt: „Wir freuen uns sehr über die kreativen Workshopideen der Kolleginnen und Kollegen, die diesen Tag mit ihrem Engagement überhaupt erst möglich machen“.
Für die Schüler wurde an diesem Tag zum Beispiel der Workshop „Menschen pflegen, weißt du wie es geht?“ angeboten und ihnen das Berufsfeld der Pflege und die Studienmöglichkeiten näher gebracht. Die Schülerinnen hatten die Möglichkeit technische und naturwissenschaftliche Studiengänge kennenzulernen. Im Workshop „Der magische Würfel“ löteten die Schülerinnen einen elektrischen Würfel, den sie mit nach Hause nehmen und für ihr Brettspiel verwenden können. Der Würfel ist mit einem Sensor ausgestattet und würfelt, sobald mit der Hand darüber gegangen wird. Bevor die Mädchen allerdings löten durften, bekamen sie allgemeine Informationen über Leuchtdioden und den Stromkreis von den Workshop-Leitern Prof. Dr. Winfried Gehrke und Rainer Höckmann. „Unser Ziel ist es, den Mädchen die Bereiche Elektrotechnik und Informatik erlebbar zu machen. Gerade in diesen Studienbereichen ist der Frauenanteil noch sehr gering und auch die Betriebe dieser Branche könnten von einem höheren Frauenanteil enorm profitieren“, berichtet Gehrke.
Ein weiterer Workshop für Mädchen hieß „Chemie mit Spannung, Spaß und Überraschungen“ und brachte den Schülerinnen die Welt der Chemie näher. „Es ist spannend, Sachen einfach zusammen zu mischen und zu sehen, was damit passiert“, freut sich die 14-jährige Diana. Den Mädchen wurde unter anderem gezeigt, wie ein Geldschein brennen kann, ohne dass er verbrennt. Bei der Herstellung einer Creme für die Hände durften die Schülerinnen anschließend auch selbst aktiv werden.
Koordiniert wurde der Mädchen- und Jungen-Zukunftstag vom Gleichstellungsbüro der Hochschule Osnabrück. Durch die Mitwirkung zahlreicher Hochschulangehöriger konnte den Schülerinnen und Schülern ein weit gefächertes Programm an Workshops angeboten werden.