Dank des IT-Dienstleisters LMIS AG und der Hochschule Osnabrück fand in diesem Jahr auch in Osnabrück ein Coderetreat mit berufstätigen Programmierern und Studierenden aus der Region statt.
"Der »Global Day of Coderetreat« wurde ins Leben gerufen, um die Programmierleidenschaft und das Software-Handwerk zu ehren", erklärt Sascha Dömer. Der IT-Consultant der LMIS AG veranstaltete bereits mehrfach Coderetreats und leitete auch das Osnabrücker Event am Weltehrentag. "Mit uns nehmen gerade rund 3.000 andere Softwareentwickler in rund 150 Städten auf der ganzen Welt an diesem Event teil - wir verfolgen über Twitter, was in den anderen Städten passiert", so IT-Experte Dömer.
Was ist eigentlich ein Coderetreat?
Ein Coderetreat ist eine eintägige Übungsveranstaltung für Softwareentwickler, also Programmierer von Computerprogrammen. Die Teilnehmer des Coderetreats arbeiten in wechselnden Zweier-Teams an einer Programmieraufgabe, um voneinander zu lernen und sich über verschiedene Methoden und Arbeitsweisen auszutauschen. "Sinn und Ziel des Coderetreats ist nicht, die Aufgabenstellung zu lösen, sondern neue Techniken und Methoden des testgetriebenen Entwickelns zu erlernen", so der langjährige LMIS-Mitarbeiter Dömer.
Fester Ablauf und klar definierte Regeln
Ein Coderetreat verläuft nach einem festen Schema: Er ist unterteilt in sechs Sessions, die jeweils 45 Minuten dauern. Während dieser Sessions bearbeiten die Teilnehmer in Teams alle dieselbe Programmieraufgabe - Conways "Game of Life". Nach jeder Session findet eine kritische Reflexion der verschiedenen Vorgehensweisen und Ansätze der Teams statt. Im Anschluss starten die Teilnehmer in anderen Teams und mit neuen Denkanstößen direkt in die nächste Session - und beginnen wieder von vorn. Der Code und damit die Ergebnisse der vorherigen Session werden gelöscht.
Neue Runde, neuer Code, neue Regel
Das "Game of Life" von Conway ist eine typische Aufgabenstellung für Coderetreats. Sie ist eigentlich recht einfach zu lösen, da aber die Teams stetig wechseln, man jeweils nur 45 Minuten Zeit hat und die Regeln in jeder Runde leicht variiert werden, bleibt die Aufgabe über den gesamten Tag hinweg anspruchsvoll und spannend. In einer Runde dürfen die Teilnehmer zum Beispiel nicht miteinander sprechen - eine echte Herausforderung, die den (angehenden) Softwareentwickler verdeutlicht, wie wichtig Kommunikation bei der Programmierung ist.
Von- und Miteinander lernen
"Im Berufsalltag von Softwareentwicklern kocht oftmals jeder sein eigenes Süppchen. Ein sinnvolles miteinander Arbeiten und ein gegenseitiger Austausch kommen meist zu kurz", stellt der erfahrene IT-Consultant Sascha Dömer fest. Deshalb seien Veranstaltungen wie der »Global Day of Coderetreat« besonders wichtig. Dömer vergleicht die Situation der Softwareentwickler bildlich mit der eines Musikers: "Softwareentwickler müssen im Alltag ein Konzert spielen. Sie haben aber vorher nie Zeit, es zu üben!"
Dass diese Beschreibung zutreffend ist, zeigte sich bereits nach der ersten Session. Einer der Teilnehmer reflektierte, bisher noch nie konsequent testgetrieben entwickelt zu haben. Die erste Session war für ihn deshalb schon sehr aufschlussreich.
Einzigartige Form von Wissenstransfer
Prof. Dr. Frank Thiesing von der Hochschule Osnabrück war maßgeblich an der Planung des Events beteiligt. Thiesing resümiert: "Ein Coderetreat eignet sich hervorragend zum Wissenstransfer. Ich bin sehr froh, dass wir die Veranstaltung auch in diesem Jahr wieder in Kooperation mit der LMIS AG nach Osnabrück holen konnten."
Auch für 2015 ist angedacht, dass die LMIS AG in Kooperation mit der Hochschule und der Universität Osnabrück wieder am »Global Day of Coderetreat« teilnimmt.