„Das einzige formale Kriterium für die Teilnahme an den Hochschul-Kursen ist, dass ein Asylantrag gestellt wurde. Er muss noch nicht bewilligt worden sein“, erläutert Kerstin Frodl, die derzeit die Aktivitäten der Hochschule für Flüchtlinge koordiniert. Für Gasthörerinnen und -hörer gibt es eine Gebührenordnung, aber weil es sich aus Sicht der Hochschule um Härtefälle handelt, werden diese Kosten erlassen. „Die Hochschule Osnabrück möchte ihren Teil zur Integration der neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger leisten, indem sie frühzeitig Wege an die Hochschule aufzeigt. Der Gasthörerstatus soll ihnen helfen, sich erste Netzwerke an der Hochschule aufzubauen und sich auf ein reguläres Studium vorzubereiten“, so Prof. Dr. Thomas Steinkamp, Vizepräsident für Internationalisierung und Gesellschaftliches Engagement.
Zudem können Geflüchtete über den Gasthörerstatus auch Deutschkurse besuchen, die die Hochschule für internationale Studierende anbietet. Das Angebot dieser Kurse wird im kommenden Jahr zudem aufgestockt. „Dies ist vor allem für diejenigen attraktiv, die noch auf die Entscheidung über ihren Asylantrag warten und daher noch nicht an städtischen Deutsch- und Integrationskursen teilnehmen dürfen, aber auch für alle, denen zum Hochschulzugang noch die entsprechenden Sprachkenntnisse fehlen“, sagt Frodl.
Ergänzt werden die Angebote der Hochschule durch das studentische Projekt „Campus ohne Grenzen“. Ein Bestandteil ist das „Tandem-Programm“, das ebenfalls zum Sommersemester starten wird. Die Idee: Jeder Geflüchtete soll einen Studierenden als Ansprechpartner bekommen. Natürlich können die Tandems auch zusammen Freizeit verbringen. Neben alltäglichen Aktivitäten, wie gemeinsamem Kochen, wird es professionelle Angebote zur Vermittlung und zur Diskussion der unterschiedlichen Kulturen und Werte geben.