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Informatik als Kernkompetenz einer nachhaltigen Landwirtschaft

36. GIL-Jahrestagung an der Hochschule Osnabrück erfreut sich großer Resonanz

(lifePR) (Osnabrück, )
Die komplexen Zusammenhänge im Umgang mit Pflanzen, Tieren und Lebensmitteln erfordern umfangreiches Wissen für eine nachhaltige Produktion. Die Integration innovativer, den Menschen unterstützender Technologien der Elektronik, Sensorik und insbesondere der Informatik nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein. Diese Technologien sind zu Kernkompetenzen in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft geworden. Darauf lag der Fokus der 36. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (GIL e.V.) am 22. und 23. Februar an der Hochschule Osnabrück.

Mit mehr als 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fand die Tagung mit dem Schwerpunktthema „Intelligente Systeme – Stand der Technik und neue Möglichkeiten“ eine außerordentlich hohe Resonanz: „Die Informatik-Themen sind von zentraler Bedeutung bei den Innovationen zur Verbindung ökologischer und ökonomischer Aspekte“, begründet der GIL-Vorsitzende, Prof. Dr. Arno Ruckelshausen, diesen Erfolg.

Prof. Dr. Bernd Lehmann von der Hochschule Osnabrück trat bei seiner Begrüßung gleich in drei verschiedenen Rollen auf: Über seine Landtechnik-Professur hinaus hat er sowohl als Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachwuchsförderung als auch als Dekan der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur und Gastgeber direkten Bezug zur Tagung. Er wies auf die Bedeutung der Region als „Agrotech-Valley“ und die Forschungsarbeiten an der Hochschule in diesem Netzwerk hin. Als Beispiel nannte er unter anderem das Competence Center of Applied Agricultural Engineering (COALA), in dem ein interdisziplinäres Team der Hochschule Osnabrück gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartner aus der Landtechnik  anwendungsorientierte Projekte umsetzt.

Zu Beginn der Tagung widmeten sich die Teilnehmer dem hoch aktuellen Thema „Big Data und Datenschutz in der Landwirtschaft: Wem gehören die Daten?“. Moderiert wurde die Kick-off-Diskussion von Prof. Dr. Hans W. Griepentrog von der Universität Hohenheim und Daniel Martini vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft aus Darmstadt. Das Themenspektrum reichte von vielfältigen Chancen und Risiken der Big Data bis zu konkreten Sensordaten der Kuh „Marisa“. Teilnehmer des lebendigen Gedankenaustausches waren  Hans-Peter Grothaus (m2Xpert), Jan Horstmann (Krone), Reinhard Reents (vit), Miriam Taenzer (Bitkom) und Ulrich Westrup (Landwirt, Vorstand DLG).

Die anschließend überreichten GIL-Preise 2016 erhielten Maria Gerullis von der Universität Bonn für ihre Masterarbeit zum Thema „Endogenous Norm Generation Mechanisms of Collective Action in Agent Based Models of Social-Ecological Systems“, Maria Näther von der Universität Göttingen für ihre Forschungsarbeit zur „Ökonomischen Bewertung alternativer Tierseuchen – Bekämpfungsstrategien am Beispiel der Klassischen und Afrikanischen Schweinepest“ und Christopher Herborn von der Universität Magdeburg für seine Dissertation zum Thema „Photogrammetric Surveying of Wood Piles on Handheld Devices“.

In den 16 Sessions der Tagung ging es um zahlreiche aktuelle Themen wie  Datenmanagement, Datenschutz, Datenhoheit, Big und Smart Data oder das Internet der Dinge. „Imaging- und Sensortechnologien spielen eine immer wichtigere Rolle im Bereich der Agrarinformatik“, erklärt Prof. Ruckelshausen. Themenbeispiele seien die Sensor- und Datenfusion, Anwendungen im Precision Farming oder die Pflanzenphänotypisierung. „In der Tagung wurde das interdisziplinäre fachliche und fachübergreifende Spektrum der GIL abgebildet: Die Themen reichten von autonomen Systemen über betriebswirtschaftliche Planungswerkzeuge und Entscheidungshilfen bis zum E-Learning“, so der GIL-Vorsitzende. Das Gesamtprogramm – mit Produktpräsentationen und einem Abendprogramm – bot vielfältige Möglichkeiten für Gespräche und den Informationsaustausch.

Amos Albert (Robert Bosch Startup Deepfield Robotics) und Thomas Schilling (Bayer CropScience, Digital Farming) richteten den Blick mit ihren Plenarvorträgen „Intelligente Systeme in der Landwirtschaft – wo sind wir 2025?“ auf die nähere Zukunft. Die Vorträge reichten von Beispielen der Digitalisierung und deren Nutzen über die Einzelpflanzenlandwirtschaft und autonome Feldrobotik bis zur Einschätzung:  „Wir stehen ganz am Anfang“.

Die Organisatoren der Tagung, Thomas Rath, Guido Recke, Andreas Meyer-Aurich, Brigitte Theuvsen und Arno Ruckelshausen dankten nach einer lebendigen, informativen Tagung allen Teilnehmern, Referenten, dem Programmkomitee, den Moderatoren und dem gesamten Unterstützungsteam. Besonderer Dank galt den Sponsoren CLAAS KGaA mbH (Harsewinkel), Field-Expert GmbH (Osnabrück), HORSCH Maschinen GmbH (Schwandorf), KWS SAAT SE (Einbeck), m2Xpert GmbH & Co. KG (Bielefeld) und der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH (Osnabrück) für die Unterstützung der Tagung und die aktive Mitwirkung. Die Tagungsbeiträge werden  in  den „Lecture Notes in Informatics“ (Volume P-253, Gesellschaft für Informatik, Bonn, 2016) veröffentlicht und sind ab Ende März digital über die GIL-Seite öffentlich zugänglich.

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