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"Infrastrukturpolitik ist Standortpolitik"

Honorarprofessor Kurt Bodewig hält Antrittsvorlesung an der Hochschule Osnabrück

(lifePR) (Osnabrück, )
Während der Bundestag am vergangenen Freitag die Einführung der PKW-Maut beschloss, trafen sich auf dem Caprivi-Campus der Hochschule Osnabrück Infrastruktur- und Logistikexperten zum Symposium Infrastrukturentwicklung, das zugleich den Rahmen bildete für die Antrittsvorlesung von Honorarprofessor Kurt Bodewig, Bundesverkehrsminister a.D. Bodewig lehrt an der Hochschule im Bereich Verkehrslogistik, insbesondere Verkehrspolitik und Verkehrsinfrastruktur.

Die Vizepräsidentin für Hochschulmarketing und Dekanin der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Sabine Eggers, freute sich über die hochkarätigen Gastredner des Symposiums und betonte, an Bodewig gewandt, "Sie werden insgesamt einen überdurchschnittlichen Beitrag zur Entwicklung unserer Hochschule leisten, da bin ich mir ganz sicher".

Im Zentrum der Vorträge standen, passend zu den Debatten in Berlin, der schlechte Zustand vieler deutscher Straßen und Brücken und die Frage, wie deren dringend erforderliche Sanierung, aber auch der Aus- und Neubau der Infrastruktur finanziert werden können.

Lösungen präsentierte Bodewig in seiner Antrittsvorlesung. Als Vorsitzender der "Kommission Nachhaltige Infrastrukturfinanzierung", die 2013 von den Länderverkehrsministern eingesetzt worden war, hatte er insbesondere vorgeschlagen, zukünftig aufgrund von Netzzustands- und Leistungsberichten bedarfsgerecht und nicht nach Quoten und Haushaltsjahren zu finanzieren. Als dringlich schlug die "Bodewig-Kommission" damals eine überjährige und zugriffssichere Bindung zusätzlicher Mittel aus dem Haushalt und aus Nutzerfinanzierung in Form von Sondervermögen für die nachholende Sanierung und Fonds für den aktuellen Erhaltungsbedarf vor.

"Das Problem ist so drängend, dass wir dringend Lösungen brauchen", betonte Bodewig in seinem Vortrag. "Wenn wir nicht in unsere Infrastruktur investieren, vernichten wir im Wirtschaftsstandort Deutschland enorme Werte, Infrastrukturpolitik ist Standortpolitik".

Der Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums, Rainer Bomba, auf Einladung Bodewigs Gast des Symposiums, berichtete über aktuelle Initiativen des Ministeriums zur Finanzierung des Straßenbaus. So sei "die Bemautung der Bundestraßen insgesamt in Vorbereitung". Bomba bewertete überdies öffentlich-private-Partnerschaften (ÖPP) als ein geeignetes Instrument für die Sicherstellung der Finanzierung.

Auch Herald Ruijters, Abteilungsleiter bei der Generaldirektion der Europäischen Kommission für Mobilität und Verkehr, sieht in ÖPP-Projekten ein geeignetes Finanzierungsmodell, "Deutschland hat hier Vorbildfunktion für viele europäische Länder". Mit Blick auf die Nord-Ost sowie die Süd-West-Achse, die sich in Osnabrück schneiden, betonte Ruijters vor den rund 60 Gästen, "Osnabrück ist einer der wichtigsten Knoten im europäischen Netz".

Professor Torsten Böger, Geschäftsführer der Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft (VIFG), betonte, dass zur Finanzierung des Straßenbaus Geld alleine nicht ausreiche. Kostenkontrolle, Mitbestimmung, Limitierung und Sanktion, Information und Transparenz bestimmten entscheidend mit über den Erfolg eines Bauvorhabens.

"Sie alle haben ein wirklich wichtiges Thema angesprochen", bedankte sich Prof. Dr. Michael Schüller im Namen der Fachgruppe Logistik der Hochschule Osnabrück, bei den Referenten. Er sei froh, dass die Hochschule mit Professor Bodewig einen "nicht nur im logistischen Sinne umtriebigen Menschen" für die Lehre gewonnen habe. "Ihre Vita strotzt vor Engagement. Sie sind nicht nur Verkehrsinfrastrukturexperte, sondern auch überzeugter Europäer und Kosmopolit. Unsere Studierenden werden von ihrer Arbeit bei uns sehr profitieren".

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