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Jeder hat ein Grundrecht auf Wasser

Hochschul-Symposium mit mehr als 60 Teilnehmern: Fachvorträge mit innovativen Beispielen für eine intelligente Verzahnung von Wissenschaft und Praxis

(lifePR) (Osnabrück, )
Wie wichtig das Thema Wasser für die Forschung ist, wurde bei einem gemeinsamen Symposium der Hochschule Osnabrück und der Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung im WABE-Zentrum-Klaus-Bahlsen-Haus deutlich. Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Bertram begrüßte dazu mehr als 60 Wissenschaftler sowie Multiplikatoren aus Politik und Wirtschaft.

"Den Zeitpunkt für das Symposium hätte man kaum besser wählen können", betonte Prof. Dr. Bertram. So könne das Forschungsprojekt Wasser an der Hochschule fünf Jahre nach seinem Start auf ein kleines Jubiläum zurückblicken. Die von Professorin Dr. Ursula Eid als Wahlpflichtmodul konzipierte Ringvorlesung sei ein hervorragendes Beispiel für die anwendungsbezogene und interdisziplinäre Forschung der Hochschule Osnabrück. Hier gelinge beispielhaft eine intelligente Verzahnung von Wissenschaft und Praxis.

Auch der Vorstandsvorsitzende der Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung, Prof. Dr. Burkhard Huch, bezeichnete das von der Stiftung bislang mit 250000 Euro geförderte Projekt als Erfolgsgeschichte. Das Thema Wasser sei inzwischen als fächerübergreifendes Angebot fest im Studienalltag der Hochschule Osnabrück an der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur integriert. Präsident Prof. Dr. Bertram dankte der Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung für die großzügige finanzielle Unterstützung und versicherte, dass die Hochschule das erfolgreiche Projekt mit eigenen Mitteln weiterführt.

Professorin Eid informierte in ihrem Vortrag über die Entwicklung und Etablierung der von ihr konzipierten Ringvorlesung, die seit der Entstehung von fast 100 Studierenden belegt wurde.

Dass Wasser in einer globalisierten Welt eine immer größere Bedeutung hat, betonte die ehemalige Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen, Catarina de Albuquerque. Sie berichtete in ihrem Vortrag, dass es in vielen Regionen der Welt schlecht um das Menschenrecht auf Wasser bestellt ist. "Längst nicht immer ist das Klima oder die Armut eines Landes dafür verantwortlich. Ich habe auch reiche Länder erlebt, in denen vor allem Minderheiten und Unterprivilegierte von der Versorgung mit sauberem Wasser ausgeschlossen sind".

Das gelte zum Beispiel für weite Teile der USA, in denen sich viele Menschen den Bezug von Wasser als Nahrungsmittel und für die Sanitärversorgung ganz einfach nicht mehr leisten können. Dies sei völlig inakzeptabel, betonte de Albuquerque "Jedem Menschen muss das Grundrecht auf eine ausreichende Versorgung mit sauberem Wasser zugestanden werden". Die dramatischen Folgen einer unzureichenden und ungerechten Verteilung könne man in vielen von Epidemien und hoher Kindersterblichkeit geprägten Regionen sehen. In Zukunft müsse man davon ausgehen, dass Wassermangel immer häufiger ein Hauptgrund für kriegerische Auseinandersetzungen sein wird. Bei künftigen Entscheidungen müsse soziokulturellen Aspekten der Wasserversorgung mehr Gewicht beigemessen werden.

Wie man zugleich innovativ und nachhaltig mit der Ressource Wasser umgehen kann, schilderten Dr. Bartelt als Erfinder und Anbieter eines Systems zur Sedimentsverbringung bei Staudammprojekten und Prof. Dr. Stephan Uhlenbrock vom UNESCO-IHE Institute of Water Education im niederländischen Delft in weiteren Vorträgen der von Prof. Dr. Elisabeth Leicht-Eckardt moderierten Veranstaltung. Am Beispiel von Staudamm-Projekten in unterschiedlichen Region der Erde zeigten sie auf, dass es mit einer intelligenten Wassernutzung zugleich gelingen kann, die Umwelt zu schonen sowie für eine sichere Energieversorgung und Wohlstand zu sorgen. Dass ein sparsamer Umgang mit Wasser jeden betrifft, zeigte eine studentische Arbeit zum Thema Wasser-Fußabdruck. Ergebnis war, dass man pro Tag mehrere tausend Liter Wasser direkt und indirekt nutzt, wovon der überwiegende Teil für die Produktion von Lebensmitteln und Konsumgütern verbraucht wird. Beispielsweise sollte man beim Verzehr eines Hamburgers wissen, dass für dessen Herstellung rund 7000 Liter Wasser erforderlich sind.

"Wir haben heute gesehen, dass die Entscheidung der Hochschule richtig ist, dieses wichtige Thema weiter zu vertiefen", betonte Präsident Prof. Dr. Bertram zum Abschluss der Veranstaltung. Das Symposium habe gezeigt, dass mit dem Wasser-Projekt ein wichtiges Ziel der Hochschule Osnabrück umgesetzt wird: "Wir haben heute viele gute Beispiele gesehen, wie man wissenschaftliche Erkenntnisse für den Praxis- und Lebensalltag nachhaltig nutzbar machen kann".

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