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Konfuzius im Hörsaal

Unterschiedliches Lehr- und Lernverhalten an deutschen und chinesischen Hochschulen birgt Konflikte und Potentiale für den kulturellen Austausch

(lifePR) (Osnabrück, )
Als aufstrebende Wirtschaftsmacht ist China bereits seit Jahren im Fokus der Weltöffentlichkeit. Kaum ein Monat vergeht, ohne dass neue Superlative verkündet werden. So sehr sich das Land in seinem Wohlstand und seiner Wirtschaft sukzessive dem Westen annähert, so sehr bleiben die kulturellen Unterschiede bestehen.

Die kulturellen Differenzen zeigen sich insbesondere in der Lehre und dem Lernverhalten an den Hochschulen.

Zur chinesischen Lehr- und Lernkultur referierte im Rahmen des Länder-Schwerpunkts China, die Ostasien-Wissenschaftlerin Anne-Kathrin Naber.

Grundlage des Lehrens und Lernens in China ist demnach die konfuzianische Lehre und ihre ethischen Grundprinzipien, welche zudem die gesamte Gesellschaftsordnung des 1,6 Milliarden Einwohner zählenden Staates durchdringen.

"Im Gegensatz zum deutschen Hochschulsystem ist sogar der Respekt vor dem Lehrenden als rechtlich bindender Paragraph im chinesischen Hochschulgesetz verankert - eine rechtliche Ausgestaltung, welche dem ein oder anderen deutschen Professor durchaus zusagen würde", so Naber, die selbst mehrere Jahre als Lehrende in China verbrachte und ihre Erfahrungen in Form von Fallbeispielen mitteilte.

In einem Bildungssystem, das sehr hohe Anforderungen an den Fleiß der Schüler und Studenten stellt und dessen Abschluss-Noten entscheidend für den weiteren Lebensweg sind, fallen insbesondere westlichen Austauschstudenten die Besonderheiten in Studium und Lehre auf.

So sind eigenständiges Arbeiten und kritische Diskurse nicht so stark vertreten wie an deutschen Hochschulen. Vielmehr dominieren rezeptives Lernen und der Fokus auf das Nachahmen und die korrekte Wiedergabe. Auch die klassische Seminarstruktur ist zugunsten des Frontalunterrichts weniger präsent.

Von besonderer Bedeutung hingegen ist der Umgang zwischen Dozent und Studenten. "Auffällig ist, dass eine direkte Form der Kritik seitens der Studenten nahezu immer unterbleibt. Auch konstruktive Kritik wird nur ungern in einer Gruppe geäußert. Die Gefahr, vor anderen das Gesicht zu verlieren wirkt eindeutig schwerer", so Naber weiter.

Der ethische Grundsatz, die Harmonie zwischen Lehrenden und Lernenden nicht zu stören und dennoch eine konstruktive Lehre mit Feedback-Kultur zu ermöglichen ist ein schwieriger Balanceakt. Wer als westlicher Gaststudent die konfuzianischen Prinzipien und ihre Bedeutung für die chinesische Gesellschaft begriffen hat, wird sich leichter tun, die Eigenarten des chinesischen Bildungssystems und chinesischer Gaststudenten besser zu verstehen und zu achten.
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