Das berufsbegleitende Weiterbildungsstudium setzt von Bewerbern ein abgeschlossenes Hochschulstudium und eine mindestens zweijährige einschlägige Berufspraxis voraus. Tatsächlich zeigt sich im Rückblick auf das erste Jahrzehnt des jungen Studiengangs, dass die meisten Studierenden über Erfahrungen verfügen, die über diese Mindestanforderungen hinausgehen: Ein knappes Drittel hat bereits einen Doktortitel. Und nur knapp elf Prozent haben genau zwei Jahre Berufserfahrung, dagegen haben je knapp 30 Prozent bereits drei bis fünf Jahre bzw. sechs bis zehn Jahre oder sogar mehr als zehn Jahre gearbeitet.
Gut die Hälfte der Studierenden ist im Durchschnitt zwischen 30 und 39 Jahren alt. Mit 57 Prozent sind die Studentinnen in der Mehrzahl gegenüber ihren Kommilitonen. Gerade Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Hochschul- und Wissenschaftssektor, die nach neuen Karriereperspektiven suchen, leisten sich diese Weiterbildung, die bei 4-semestrigem Studium 1.600 Euro pro Semester kostet.
"Zumeist ist das gut angelegtes Geld und tatsächlich eine Investition in die Zukunft", sagt Prof. Dr. Frank Ziegele und verweist auf den großen Erfolg am Arbeitsmarkt: "Viele unserer Absolventen sind auf exponierten Leitungsstellen eingestiegen, prominente Beispiele sind ein Hochschulpräsident und drei Kanzler." Zu ihnen gehört Ralf Alberding, der seit März Kanzler der Hochschule Fulda ist. "Mit dem durchgängig praxisorientierten MBA habe ich nicht nur Führungs- und Managementmethoden gelernt, sondern auch betriebswirtschaftliche Instrumente für alle Bereiche einer Hochschule kennengelernt", sagt der studierte Jurist, der das Studium während seiner Referententätigkeit bei der Hochschulrektorenkonferenz absolviert hat.
Als Ziegele vor zehn Jahren mit dem Aufbau des Studiengangs an der Hochschule Osnabrück begann, leistete er bundesweite Pionierarbeit: Das einzigartige Angebot zur berufsbegleitenden Qualifikation von Hochschul- und Wissenschaftsmanagern sei damals ein Wagnis mit ungewissem Ausgang gewesen, erinnert er sich. Mittlerweile kann der fest etablierte Studiengang, der vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft als Modellstudiengang ausgezeichnet wurde, nicht nur auf profunde Erfahrungen zurückgreifen, sondern ebenso auf ein großes Netzwerk. Die jährliche Tagung ebenso wie die eigene Publikationsreihe "Osnabrücker Arbeitspapiere zum Hochschul- und Wissenschaftsmanagement" trägt neues Wissen weiter.
Inzwischen auch über die Landesgrenzen hinaus: Seit 2007 bietet der International Deans Course an der Hochschule Osnabrück ein Qualifizierungsangebot für Dekane aus Asien und Afrika. Das Programm, das mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst, der Hochschulrektorenkonferenz, dem Centrum für Hochschulentwicklung und der Alexander von Humboldt-Stiftung entwickelt wurde, entstand konzeptionell aus dem Osnabrücker MBA-Studiengang "Hochschul- und Wissenschaftsmanagement".