Die teilnehmenden Schülerinnen besichtigten unterschiedliche Labore der beiden Hochschulen, darunter das Labor für Automatisierungstechnik und das Labor für Geoinformatik, nahmen an einer Betriebsführung bei Volkswagen Osnabrück teil und analysierten in Workshops soziale Rollenbilder im Arbeitsalltag technischer Berufe. Außerdem konnten sich die Teilnehmerinnen mit Studentinnen der Hochschulen austauschen und bei einem Rundgang über den Campus Westerberg einen ersten Eindruck vom Hochschulleben gewinnen. Durch eine Potentialanalyse erhielten die Schülerinnen einen Überblick über ihre Chancen und Möglichkeiten in technisch-naturwissenschaftlichen Berufsbereichen. „Die Veranstaltung hat mir geholfen, weil man hier ganz andere Blickwinkel kennenlernt. Ich kann mir gut vorstellen, später ein technisches Studium zu wählen und habe auch bereits einige MINT-Fächer in meinem Abitur“, erzählt Isabelle Liekam, eine 17-jährige Schülerin des Ratsgymnasiums.
Initiatorin von MINT for Girls ist Prof. Barbara Schwarze, Professorin für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück. Zusammen mit ihrem Team, bestehend aus Judith Bräuer, Helen Koepke und Ulrike Heuer, will sie jungen Frauen technische Branchen wie Fahrzeugtechnik, Geoinformatik oder Automatisierungstechnik näher bringen. „MINT for Girls ist sozusagen die kleine Schwester des Niedersachsen-Technikums, einer Kombination aus Berufspraktikum und Schnupperstudium. Während sich das Niedersachsen-Technikum an Abiturientinnen richtet, soll das MINT for Girls-Programm technisch interessierten Mädchen schon in der Mittelstufe eine Orientierung bieten“, erklärt Heuer.
Claudia Vieth, Leiterin Ausbildung und Personalentwicklung bei der Volkswagen Osnabrück GmbH erläutert, warum die Veranstaltung auch aus Unternehmenssicht wichtig ist: „Mit dieser Initiative möchten wir junge Frauen für technische Studiengänge und gleichzeitig auch für das Unternehmen Volkswagen begeistern. Es freut uns, wenn wir talentierte Schülerinnen von Volkswagen überzeugen können und sie später eine Ausbildung oder ein duales Studium bei uns beginnen.“
Am Ende des viertägigen Programms können die Organisatorinnen ein durchweg positives Fazit ziehen: „Alle Teilnehmerinnen hatten ein ernsthaftes Interesse am Themenbereich MINT“, sagt Heuer und ergänzt: „Wir planen, die Veranstaltung im nächsten Jahr mehrfach zu wiederholen und haben schon weitere Unternehmen dafür gewinnen können.“