„Er will fahren“ rief Teamleiter Casper Lovell selbstbewusst beim „Roll-Out“ in Osnabrück, und der Motor des Red Diamond hatte wie zur Zustimmung laut aufgeheult. Ein wenig müsste sich der Red Diamond und sein Team dennoch gedulden, denn zunächst galt es, unmittelbar nach Ankunft am Hockenheimring, die technische Abnahme zu meistern. Bestanden hieß es erst am darauffolgenden Tag und eine Nachtschicht später. Die strengen Sicherheitsvorschriften und weiteren Kontrollen wie Dichtungs- und Bremstest bestand der schnittige rote aus Osnabrück unter großem Jubel des Teams auf anhieb. Eine Messung der Lautstärke des Rennwagens brachte es jedoch zu Tage, er ist zu laut.
Die Studierenden aus Osnabrück bewiesen starke Nerven - nach Änderungen an der Abgasanlage präsentierte sich der „Red Diamond“ bescheiden leise und beeindruckte damit die strenge Jury. Bei den statischen Disziplinen konnte das Ignition Racing Team ebenfalls kräftig Punkte sammeln und zeigte als bester Newcomer in der Wettkampfsdisziplin Kostenrechung, dass mit ihm „zu rechnen“ sei.
Am Samstag war es dann endlich soweit: Der IR07 Red Diamond stürzte sich zum ersten Mal ins Renngeschehen und fuhr in den Disziplinen Beschleunigung und „Autocross“ in die Punkte. Erst am Sonntag stand mit dem Ausdauerrennen die Königsdisziplin der Renntage an. Hierbei galt es 22 Kilometer inklusive Fahrerwechsel zu überstehen, eine Zerreißprobe für viele der Rennwagen: Nur 20 der 60 gestarteten Teams überführen die Ziellinie. Die meisten mussten aufgrund technischer Probleme oder leerer Tanks die Segel streichen. Entsprechend hohe Erwartungen lasteten auf den beiden Fahrern des Ignition Racing Teams Casper Lovell und Mathias Schrötke. Der auf Ausdauer getrimmte Red Diamond hielt jedoch den starken Anforderungen mit Bravour stand und passierte unter lautem Beifall der Teammitglieder die Zielflagge und katapultierte das Ignition Racing Team in der Gesamtwertung auf den 31 Rang. Die Studierenden der FH Osnabrück erhielt damit die drittbeste Platzierung als Newcomer.
„Der Ehrgeiz ist geweckt“, so das Team. “Im nächsten Jahr wollen wir ganz vorne mitfahren.“ Hierfür muss laut Reglement ein komplett neuer Wagen entwickelt werden. „Die ersten Ideen für den Entwurf des neuen Renners sind bereits während des Events entstanden.“