Eine unerwartete Begegnung auf einer Informatik-Konferenz in Berlin: Auf dem diesjährigen Linuxtag, bei dem rund 10.000 Besucher aus ganz Europa sich über freie Software informierten, trafen sich kürzlich zwei Osnabrücker - Prof. Dr.
Michael Uelschen von der Hochschule Osnabrück und sein Master-Student Mathias Gebbe. Sie beiden waren keine Messebesucher, sondern hatten dort beruflich zu tun: Der Professor für Software-Engineering - mit 10-jähriger Berufserfahrung als Software-Entwickler in der Autoindustrie - hielt einen Vortrag über ein Standardnetzwerk zur Kommunikation unterschiedlicher Steuergeräte in Kraftfahrzeugen (siehe http://www.linuxtag.org/...).
Der Student des Informatik-Masters "Verteilte und mobile Anwendungen" betreute derzeit den Messestand des Osnabrücker IT-Dienstleisters Intevation, wo er neben dem Studium arbeitet.
"Ich habe bei dieser Firma bereits meine Bachelor-Arbeit geschrieben", erzählt der Absolvent der Technischen Informatik und gelernter Fachinformatiker. "Nach dem Studienabschluss stand ich vor dem Dilemma: Weiterqualifizieren oder Geld verdienen? - Ich habe mich für Beides entschieden." Denn von seinen Professoren hat er erfahren, dass es an der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik (IuI) ein Studienmodell gibt, das das Studium mit dem Beruf verbindet. "Flexibler Master" heißt dieses Angebot, bei dem Studierende neben Vorlesungen und Seminaren auch praktische Erfahrungen sammeln und ihr Studium selbst finanzieren - meist in Teilzeitstellen in einem Unternehmen oder auch in einem Forschungsprojekt oder einem Labor der Fakultät.
So wie Stephanie Siegfanz. Nach ihrem Bachelor-Abschluss hat sie sich für den Master-Studiengang "Angewandte Werkstoffwissenschaften" entschieden. Gleichzeitig sammelt sie auch berufliche Erfahrung - als Projektmitarbeiterin im Labor für Materialdesign und Werkstoffzuverlässigkeit. "Mir war es wichtig, mich nach dem Erstabschluss weiterzubilden, denn die Technik entwickelt sich immer weiter; es gibt immer neue Werkstoffe, Anwendungsgebiete oder Herstellungsverfahren. Im flexiblen Master kann ich neben dem Lernen auch forschen und meine Studienkosten bestreiten - für mich eine optimale Kombination."
Ähnlich sieht es auch Mariana-Claudia Voicu, die im flexiblen Master ihren Abschluss in Mechatronik erlangte und nun in einem Hochschul-Forschungsprojekt promoviert: "Die Kombination des Studiums mit der Arbeit hat immer gut funktioniert: Die Vorlesungen waren so organisiert, dass genug Zeit für meine Arbeitsstelle blieb. Dass mein Studium deshalb etwas länger dauerte, habe ich gern in Kauf genommen, denn als Studentin und berufstätige Mutter war mir diese Flexibilität besonders wichtig."
"Es gibt noch weitere Vorteile des flexiblen Masters", weiß Prof. Uelschen, der als Studiengangsbeauftragter des Programms "Informatik - Verteilte und mobile Anwendungen" oft Studieninteressierte berät: "Fragestellungen aus den Forschungsprojekten, an denen Master-Studierende arbeiten, werden oft in Lehrveranstaltungen integriert. - Viele Lehrinhalte aus dem Studium lassen sich so praktisch anwenden. Der Studienverlauf kann entsprechend der zeitlichen Belastung durch eine Teilzeit-Arbeitsstelle flexibel gestreckt werden." Auch Firmen aus der Region Osnabrück-Emsland bieten ihren Beschäftigten laut Uelschen die Möglichkeit zu einem Master-Studium: durch Teilzeitmodelle und flexible Arbeitszeitgestaltung. Ein rechtlicher Anspruch auf das flexible Master-Studium besteht allerdings nicht. Studiengangsbeauftragte der Master-Programme stehen für Fragen zur Verfügung.
Noch bis zum 15. Juli können sich Interessierte für ein Master- (und auch Bachelor-)Studium an der Fakultät IuI der HS Osnabrück bewerben.
Online-Bewerbung und Informationen zu einzelnen Studienprogrammen: www.ecs.hs-osnabrueck.de - Studium.