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Netzwerktreffen der Studienpioniere an der Hochschule Osnabrück

(lifePR) (Osnabrück, )
Etwa zwei Drittel der Studierenden an der Hochschule Osnabrück sind die ersten in ihrer Familie, die studieren. An anderen deutschen Fachhochschulen sieht es ähnlich aus: Die sogenannten „Studienpioniere“ sind auch dort die Regel. Dabei zeigen aktuelle Studien, dass Studienpioniere mehr Hindernisse zu bewältigen haben, als ihre Mitstudierenden aus Akademiker-Familien: Sie fühlen sich einem stärkeren finanziellen Druck ausgesetzt, jobben daher mehr neben dem Studium und brauchen in der Regel länger, um sich im Hochschulbetrieb zurechtzufinden. Da die unterschiedlichsten Branchen - auch in der Region Osnabrück-Emsland - derzeit mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen haben, sind Studienpioniere an der Hochschule Osnabrück sehr willkommen. Deshalb hat sie für diese Gruppe ein 4-Jahres-Programm „Auf ins Studium! - Service für Studienpioniere“ ins Leben gerufen, das von Prof. Barbara Schwarze geleitet wird. Von 2014 an wurde es mit 300.000 Euro vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Stiftung Mercator gefördert.

In diesem Sommer geht das Projekt an der Hochschule Osnabrück und auch an anderen geförderten Hochschulen zu Ende. Die 19 Osnabrücker Studienpioniere und Studienpionierinnen erhalten ihre monatlichen Stipendien jedoch weiter, bis zum Ende ihres Studiums, maximal vier Jahre lang. So auch der Maschinenbau-Student Julian van Raaij aus Bad Essen: „Das Stipendium ist eine sehr große Hilfe. Ich bin ausgebildeter Industriemechaniker und arbeite in meinem Beruf nebenbei weiter, aber eben nicht so viel wie ich es sonst müsste. So bleibt mehr Zeit fürs Studium.“ Die Ausbildung habe ihm zwar viel Spaß gemacht, aber er wollte noch etwas Neues erproben. So bereitete er sich im Mathematischen Vorsemester der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik auf das Studium vor. Dort erfuhr er vom Förderprogramm für Studienpioniere und bewarb sich. Das Studium mache ihm Spaß. Dank guter Vorbereitung und Berufserfahrung hat der 24-Jährige die Grundlagenfächer des technischen Studiums bereits mit guten Noten bestanden.

Auch die Ökotrophologie-Studentin Franziska Robben meistert ihr Studium an der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur. Nach dem Fachabitur der Wirtschaft in Lingen entschied sie sich fürs Studium: „Ohne Stipendium wäre es am Anfang jedoch nicht denkbar gewesen.“ Jetzt hat sie sich gut im Leben als Studentin zurechtgefunden, bekommt gute Noten, hat einen Nebenjob, arbeitet als Tutorin für andere Studienpioniere und engagiert sich auch ehrenamtlich in der Fachschaft und im Studentenparlament.

Wie andere Osnabrücker Studienpioniere auch, profitieren Julian und Franziska nicht nur von finanzieller Förderung, sondern auch von vielen zusätzlichen Angeboten. Dazu zählen regelmäßige Treffen und gemeinsame Freizeitaktivitäten, persönliche Reflexionsgespräche, Einblicke in regionale Unternehmen, Bewerbungstrainings und auch die Teilnahme am Mentoringprogramm der Hochschule.

Die Programmkoordinatorin Anca-Gabriela Hübner steht den Studienpionieren bei Fragen jeglicher Natur rund ums Studium persönlich zur Seite und beobachtet mit Freude deren Erfolge: „Wir rechnen damit, dass zum Ende dieses Sommersemesters fünf unserer Programmteilnehmerinnen und -teilnehmer ihren Abschluss in der Regelstudienzeit erreichen“, berichtet sie.

Anlässlich der Vorbereitung eines gemeinsamen Netzwerkes fand jetzt an der Hochschule Osnabrück ein Treffen der Studienpioniere aus 9 Hochschulen statt. Nach den Grußworten der Projektleiterin Prof. Barbara Schwarze und des Vizepräsidenten für Studium und Lehre Prof. Dr. Alexander Schmehmann, ermutigte Dr. Alexandra Krone, als ehemalige Studienpionierin, dazu formelle und informelle Netzwerke aufzubauen. Im Anschluss konnten die Gäste mit dem Ensemble des Improvisationstheaters Sportfreunde Haseglück gemeinsam ein Stück zum Thema „Mein erster Job“ erarbeiten.

Danach nahmen sie - je nach Interesse - an Workshops zu den Themen „Einstiegsgehälter“, „Selbstdarstellung“ oder „Mit Plan in die Bachelorarbeit“ teil. Dort gaben ihnen Olaf Cramm und Lisa Turmanov vom Hochschulinformationsbüro des DGB Osnabrück sowie Anne Bläubaum, Lena Kötter und Dr. Karl Niemann vom LearningCenter der Hochschule Osnabrück wichtige Tipps für das weitere Studium und den anstehenden Übergang in den Beruf. Gestärkt durch Kaffee und Kuchen, diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angeregt über ihre Zukunftspläne - fest stand für alle, dass sie auch nach dem Studium in Kontakt bleiben wollen.

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