Von allen eingereichten Geschäftsideen aus den Hochschulen Niedersachsens wurden nur 20 Gründerteams zur Präsentation nach Hannover eingeladen. Die Jungunternehmer haben dort ihre Geschäftspläne vor einer ausgewählten Jury vorgestellt. Die Jury bewertete Kriterien wie Innovationsgehalt, Marktchancen, Kundennutzen und Finanzierungskonzept und entschied letztendlich über die Förderung. Die Zuwendung zur Gründung für die Osnabrücker Jungunternehmer beläuft sich auf jeweils 18.000 Euro, die für den Aufbau und Betrieb des Unternehmens eingesetzt werden sollen. Alle vier Osnabrücker Unternehmerteams haben gemeinsam, dass sie an der Hochschule Osnabrück studieren oder studiert haben und ihr Wissen gleich nach dem Studium als Existenzgründer umgesetzt haben. Die Fördersumme ermöglicht ihnen jetzt die Festigung der Marktpositionen und weiteres Wachstum.
Die beiden Jungunternehmer Daniel Mentrup und Simon Kerssen haben sich während ihres Studiums der Elektrotechnik an der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik der Hochschule Osnabrück kennengelernt und sind die Gründer der "iotec GmbH". Sie zählen bereits knapp zwei Jahre nach der Gründung sechs Mitarbeiter. Das Unternehmen bearbeitet technologische Aufgaben im Umfeld der Landtechnik. In diesem Bereich verfügt es über Erfahrungen in der Programmierung von Plug-Ins und entwickelt darüber hinaus Hardware-Apps für die autonome Roboterplattform BoniRob.
"Marsch-Systems" ist der Name eines jungen Unternehmens rund um den Firmengründer Martin Scharfe. Der Fahrzeugtechnik-Student der Hochschule Osnabrück hat eine fahrbare Roboterplattform mit modularem Aufbau entwickelt. Der ferngelenkte Systemträger hat durch seine spezielle Federung selbst in schwierigem Gelände eine enorme Laufruhe. Ausgestattet mit einer Kamera eröffnet er einen neuen Markt für Sicherheitsunternehmen oder ergänzt festinstallierte Überwachungssysteme von Gebäuden.
Johann-Michel Claßen studiert zwar noch am Campus Haste der Hochschule Osnabrück den Masterstudiengang Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, hat aber bereits vor einem Jahr die Wurstwaren-Manufaktur "GOOSIES" aufgebaut. "Wir setzen in unseren Gänseprodukten ausschließlich 100 Prozent Gänsefleisch ein und verzichten auf Zusatzstoffe, wie Geschmacksverstärker, Emulgatoren, künstliche Aromen und Farbstoffe." Die Geschäftsidee berücksichtigt gleich mehrere Megatrends: Nachhaltigkeit, Individualisierung sowie die Rückbesinnung zur Regionalität.
Der vierte Gewinner ist Marcel Gieske. Für das Produkt "Magic Bad - die Tür in der Badewanne" hat der Gründer das alleinige Recht zur Vermarktung in Deutschland erworben. Die Badewannentür erspart einen Badewannenlift und eine Einstiegshilfe fürs Bad, erhöht aber auch die Sicherheit im Bad für Senioren, Behinderte, Familien mit Kindern und Hundebesitzer. Das Geschäftsmodell seines Unternehmens ist die Gewinnung von regionalen Lizenznehmern sowie die Vermittlung und der Vertrieb dieses patentrechtl ich geschützten, innovativen Produktes. Gieske hat zuvor an der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Betriebswirtschaft dual studiert.
Dass der Erfolg der vier Osnabrücker Gründerteams kein Glück war, sondern auf eine gute und professionelle Vorbereitung und Präsentation zurückzuführen ist, verdeutlicht Reinhard Hoffmann: "Diese vier Gründer haben sich den Preis verdient, denn es steckte erheblicher Aufwand in der Erarbeitung des Geschäftsplanes und intensive Vorbereitung, überzeugend zu präsentieren und den kritischen Fragen der Jury fachgerechte Antworten zu geben." Der Gründungsservice der Osnabrücker Hochschulen gratuliert allen Gewinnern und wünscht mit der Förderung schnelles und gesundes Wachstum.