Voller Konzentration versuchen Phuong Thich, Studentin der California State University, Monterey Bay (USA), und ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen auf Zeit einen Holzturm zu bauen, ohne die einzelnen Holzsteine mit den Händen zu berühren. Eine der sechs Aufgaben, die von den Neuankömmlingen beim Teambuilding-Event bewältigt werden muss. Zu Beginn ist es für die rund 100 Studierenden schwierig sich die neuen Gesichter und Namen zu merken. Umso mehr Stationen sie jedoch gemeinsam bewältigt haben, desto besser lernen sie sich untereinander kennen.
Die Studierenden blicken voller Vorfreude auf die bevorstehende Zeit in Osnabrück: "I am expecting to have a good experience, meeting new people, learning German language, culture and food and especially learning more about International Public Health", so Thich. Passend zu ihrem Pflege-Studium in der Heimat hat sie für ihr Sommerprogramm den Schwerpunkt "International Public Health" gewählt - eine von insgesamt fünf Fachrichtungen im Bereich Wirtschaft und Gesundheit, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ISU belegen können.
Zeitgleich findet das ISL mit Kursangeboten im Bereich der Lebensmitteltechnologie statt. "Erstmals laufen das Summer Lab und die Summer University parallel und die Studierenden beider Gruppen nehmen gemeinsam am Rahmenprogramm und am interkulturellen Kompetenztraining teil", erläutert Koordinatorin Anne Wensch. Während des dreiwöchigen Programms absolvieren die Studierenden drei Kompetenztrainings: "Bausteine sind hier das Interkulturelle Training, das Präsentationstraining und das Akademische Schreiben", erklärt Abigail M. Joseph-Magwood, Dozentin für Kommunikation. "Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen während ihres Aufenthalts unterschiedliche kulturelle Demissionen und kulturelle Modelle kennen. Die Module sind dabei nicht länderspezifisch, sondern die Studierenden sollen die unterschiedlichen Kulturen besser kennen lernen und an ihrer Interkulturellen Kompetenz arbeiten. Sie lernen, dass ihre Sicht der Dinge nicht unbedingt die Einzige ist und es immer mehrere Sichtweisen auf die Dinge gibt", betont Joseph-Magwood.
Die diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus 16 Nationen - neben Nigeria, Australien, Indien und den Niederlanden auch aus Schottland, Südkorea und Südafrika - alle Kontinente sind vertreten.
Beim ISL entwickeln und produzieren die Studierenden neue Lebensmittel, welche anschließend im Labor analysiert und sensorisch verkostet werden. Eine Gruppe hat beispielsweise die Aufgabe, eine innovative glutenfreie Backware zu entwickeln. Während ihres ebenfalls dreiwöchigen Aufenthalts lernen die Studierenden Herstellungsprozesse für Lebensmittel aber auch innovative Verfahren zur Behandlung von Lebensmitteln kennen. "Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des International Summer Labs lernen ganz praxisnah, im internationalen Team zu arbeiten. Durch die Gastvorlesungen der internationalen Dozenten sowie der Experten des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik e.V. erhalten die Studierenden einen guten Einblick in neue Technologien und aktuelle Forschungsfelder", so Jessica Wiertz, Koordinatorin des ISL.
Natürlich wird nicht nur gelernt. Ein interessantes Rahmenprogramm ergänzt den Aufenthalt. Die internationalen Studierenden erproben beispielsweise bei einem Kochabend die europäische Koch-Kultur. Auch verschiedenen Exkursionen in die europäischen Metropolen Berlin, Paris und Amsterdam stehen auf dem Programm.
Marc Elliot aus Schottland ist zum zweiten Mal bei den Internationalen Sommerprogrammen dabei und begleitet, diesmal nicht als Teilnehmer, sondern als Tutor die Studierenden durch die verschiedenen Aktivitäten sowie zu den Exkursionen. "Ich schaue, ob die Studierenden zurechtkommen und unterstütze sie bei Fragen", so Elliot. Er hat gerade sein Bachelor-Studium abgeschlossen und erklärt: "Ich möchte Zeit in Deutschland verbringen, gleichzeitig mein Deutsch üben und natürlich bei den Sommerprogrammen ein bisschen Spaß haben."