Das Preisgericht des Architekten-Wettbewerbes verabschiedete einstimmig die Empfehlung, die weitere Realisierung des Neu/Erweiterungsbaues ‚Institut für Musik (IfM)‘ auf der Basis des Konzeptes der Architekten von Ahrens & Pörtner aus Hilter vorzubereiten.
„Die Überarbeitungsphase hat sich gelohnt, unsere Fragen wurden alle beantwortet. Wir wissen jetzt, wie unser Neubau für das Institut für Musik aussehen kann“, waren sich Prof. Dr. Andreas Bertram, Präsident der Hochschule Osnabrück, und der Vorsitzende der Jury, Architekt Prof. Zvonko Turkali, Frankfurt, nach der Sitzung am 19. Juni 2017 in Osnabrück einig.
Ahrens & Pörtner konnten schon in der ersten Runde des Architektenwettbewerbs überzeugen und lag zusammen mit einem anderen Teilnehmer, der ein vollkommen anderes Architekturkonzept hatte, gleichrangig innerhalb einer Preisgruppe “. Die Überarbeitungsphase brachte jetzt Klarheiten.
Die Entwürfe von Ahrens & Pörtner verteilen das komplexe und vielfältige Raumprogramm für das Institut für Musik auf drei elegante Gebäudekörper mit innenliegender Passage als Kommunikationsraum. Das Ensemble der „drei Plektren“ teilt sich in ein Bühnenhaus mit großem Veranstaltungsraum direkt an der Caprivistraße und jeweils ein Haus für Probe und für Bewegung an der Westseite des Grundstücks. Dieses Konzept bietet viele Vorteile. Wichtig bei der Findung war, wie selbstverständlich die Masstäblichkeit die kleinteilige Bestandsbebauung und der Freiraum des bestehenden Forums aufgegriffen werden.
Dennoch tritt der Institutsneubau als eindeutig zusammengehörendes Ganzes in Erscheinung. „Eine echte Adresse für Osnabrück kann hier entstehen“, zeigten sich die Mitglieder des Preisgerichtes überzeugt von den Entwürfen.
„Richtig aus Nutzersicht ist auch die funktionale und gut nachvollziehbare Trennung bzw. Verteilung des Raumprogramms“, so der Leiter des Institutes für Musik, Prof. Sascha Wienhausen. Die akustische Trennung durch faktische Entkopplung aller Bereiche ist gelungen. Der Bühnenraum liegt mit Tonstudio und Regieraum wie gewünscht zusammen, alle Unterrichtsräume werden natürlich belichtet und sind gut geschnitten, die vorgeschlagene zweite Fassadenhaut schützt Lehrende wie Lernende vor Blicken von außen. Der Saal ist gut geschnitten, hat eine angenehme Höhe, die umlaufende Galerie entspricht der erhofften Flexibilität und Multifunktionalität. Die stufenlose, zweigeschossige Passage verbindet alle drei Häuser und gewährleistet einen barrierefreien Zugang vom bestehenden Forum.
„Auch wir müssen noch weitere Hausaufgaben vor der Realisierung machen“, erklärt Prof. Dr. Andreas Bertram und ergänzt: „In der weiteren Ausarbeitung müssen Ahrens & Pörtner gemeinsam mit dem Bauherrn und dem Nutzer Vorschläge erarbeiten, die die Umsetzbarkeit und die Realisierung des Projektes sicherstellen. Diese dürfen nicht zu Lasten der Anmutung oder architektonischen Qualität gehen. So muss vor allem das komplexe technische Konzept weiterentwickelt werden.“
Preisgericht (Stimmberechtigte Mitglieder)
- Prof. Zvonko Turkali, Frankfurt
- Prof. Volker Droste, Oldenburg
- Karin Kellner, Hannover
- Frank Otte, Vorstand Städtebau, Umwelt und Ordnung, Stadt Osnabrück
- Prof. Dr. Andreas Bertram, Präsident der Hochschule Osnabrück
- Prof. Sascha Wienhausen, Institutsdekan des IfM der Hochschule Osnabrück
- Manfred Hülsmann, Vorsitzender des Stiftungsrates
Preisträger mit Realisierungsempfehlung:
Ahrens & Pörtner, Hilter
Weiterer Preisträger:
Bez & Kock Architekten Stuttgart
Wettbewerb (Entscheidung am 16. März 2017):
Preisgruppe:
Bez & Kock Architekten Stuttgart
Ahrens & Pörtner, Hilter
Anerkennungen:
mvm+starke, Köln
DBCO GmbH, Münster
Weitere Wettbewerbsteilnehmer:
Ferdinand Heide Architekt, Frankfurt a.M.
Carmody Groarke Ltd., London
studioinges Architektur und Städtebau BDA, Berlin
Coido architects, Hamburg
AV1 Architekten GmbH, Kaiserslautern
kfs Architekten BDA, Lübeck / tobias engelhardt architektur, Lübeck
MoRe Architekten GbR, Hamburg
Kornhage+Schubert, Wallenhorst
berger röcker architekten GbR, Stuttgart
Ellertmann.Piehl.Schmitz Architekten BDA, Münster
CROSS Architecture, Aachen
Zusätzliche Informationen zum Wettbewerb:
Nicht offener einphasiger Wettbewerb nach RPW 2013.
Titel: Erweiterung/Neubau des Instituts für Musik der Hochschule Osnabrück
Verfahren:
Insgesamt 15 Teilnehmer, davon 4 geladene Büros sowie max. 11 weitere Büros in einem offenen Bewerbungsverfahren.
62 Bewerber. Nach dem Losverfahren gab es 3 Absagen und somit 3 Nachrücker per Los.
Ausstellung des Wettbewerbs:
23.06.2017 - 06.07.2017
Montag-Freitag, 14:00 - 19:00 Uhr
(Achtung: am Samstag und Sonntag bleibt die Ausstellung geschlossen!)
Ort: Cafeteria (Raum AB0114)
Hochschule Osnabrück, Gebäude AB, Albrechtstraße 30, 49076 Osnabrück