Rund 50 Software-Entwickler - sowohl erfahrene Profis als auch Jungingenieure und -informatiker - haben sich an der Hochschule Osnabrück über aktuelle Einsatzmöglichkeiten der Informatik in der Industrie ausgetauscht. Sie alle nahmen am Workshop des niedersächsischen Forschungsnetzwerks INDIN teil, der in diesem Jahr zum fünften Mal standfand. Diese jährliche Veranstaltung richtet sich an Entwickler und Forscher, die im industriellen oder akademischen Umfeld an der Entwicklung von eingebetteten Systemen arbeiten, und wird vom VDE unterstützt.
Agile Entwicklungsmethoden, IT-Sicherheit, der Einsatz heterogener Systeme zur Datenverarbeitung und rechtliche Anforderungen bei der Entwicklung der Software sind hochaktuelle Themen, die in Vorträgen aufgegriffen und an praxisorientierten Beispielen diskutiert wurden. Somit hatten die Teilnehmer eine gute Möglichkeit zum fachlichen Austausch an der Schnittstelle zwischen Forschung und Entwicklung.
"Neben der Vernetzung gestandener Softwareentwickler ist es uns besonders wichtig, Studierende und Nachwuchswissenschaftler an unser Arbeitsgebiet heranzuführen", sagen der Workshop-Organisator, Prof. Dr. Michael Uelschen von der HS Osnabrück, und der INDIN-Projektleiter, Prof. Dr. Gerd von Cölln. Das ist den beiden Verantwortlichen bestens gelungen: Nicht nur unter den Teilnehmern gab es junge Gesichter - auch drei der sechs Referenten waren Berufseinsteiger. Denn neben dem Vorstand der KEGON AG Dr. Thorsten Janning, dem Sicherheitsspezialisten Eckard Böde vom Institut für Informatik in Oldenburg (OFFIS) und dem Experten für Application Software Design, Matthias Peußner vom ROSEN Technology & Research Center, berichteten drei Absolventen niedersächsischer Hochschulen über ihre Forschungsprojekte: Christian Binzer von der fme AG; Thomas Kinder, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Osnabrück und Rico Lüdeke von der Firma Sartorius Weighing Technology. Außerdem informierte der Osnabrücker Informatik-Masterstudent Martin Abel die Workshop-Teilnehmer über ein aktuelles Forschungsprojekt, das sich mit dem Einsatz der Informatik in der Automobilindustrie befasst. Er zeigte, wie eine Android-App durch berührungslose Gesten gesteuert werden kann.
Der Veranstalter des Workshops, das Forschungsnetz "Industrial Informatics" (INDIN), ist ein Zusammenschluss von fünf niedersächsischen Hochschulen: Ihm gehören die Hochschulen Osnabrück, Emden/Leer und Hannover, die Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel sowie die Leuphana Universität Lüneburg an. INDIN initiiert Projekte und bündelt dabei Kompetenzen der beteiligten Hochschulen, um komplexe Aufgabenstellungen in Kooperation mit Unternehmen zu bearbeiten. Weitere wichtige Aufgaben des vom Land Niedersachsen und der EU geförderten Netzwerks sind die Förderung des Wissenstransfers und die Vermittlung der Kontakte und Kooperationspartner für Forschungs- und Entwicklungsprogramme. "Dafür bietet der jährliche INDIN-Workshop ein gutes Forum, was auch das wachsende Interesse der regionalen Wirtschaft beweist - die Teilnehmerzahlen sind seit Jahren steigend", freut sich Prof. Uelschen.