Am Montag startete die Woche mit einem Besuch von Prof. Dr. Michael Müller, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin im Marienhospital Osnabrück. "Ich will euch verraten, wie Ärzte 'ticken'", läutete der Professor seinen Vortrag ein. "Ich gebe zu, dass Mediziner nicht immer einfach sind", gab Müller mit einem Augenzwinkern zu. Doch ein Dialog zwischen Klinikleitung und Chefärzten lohne sich trotzdem immer. "Wir sitzen doch alle in einem Boot. Unser gemeinsames Ziel ist das Wohl der Patienten", so Müller. Trotzdem sei es leider häufig der Fall, dass die Klinikverwaltung gegen die Ärzteschaft agiere. Wie man eine bessere Zusammenarbeit fördern könne, wollten die Studierenden von ihrem Gastredner wissen.
Man müsse sich besser verstehen lernen. "Ich gebe Ihnen dazu ein Beispiel: Zahlen sagen für sich nichts aus. Ich muss deshalb wissen, was hinter den Zahlen steckt", erklärte Müller. Für ihn sei es wichtig, dass die Manager der Klinik ihre Entscheidungen transparent machen und ihre ökonomischen Gründe verdeutlichen. Nur so könne er das Handeln der Kollegen aus der Verwaltung verstehen.
Es gehe aber nicht nur darum, dass die Verwaltung auf die Mediziner zugehe. Auch die Ärzte müssten ihre Sorgen und Nöte der Klinikleitung näher bringen. Erst wenn die Verständnisprobleme aus dem Weg geräumt seien, könne man die Arbeit in einer Klinik richtig genießen.
Auf die angehenden Gesundheitsmanager warten in den kommenden Tagen weitere Medizinvorträge zu Themen wie Chirurgie und Augenheilkunde. Außerdem steht ein Besuch des Lungenzentrums der Niels-Stensen-Kliniken in Ostercappeln auf dem Programm.
"Die Studierenden bringen fachlich ein vorrangig kaufmännisches Wissen mit. Im Anschluss an die Vorträge sollen sie eine Vorstellung über den Berufsalltag von Klinikärzten gewonnen haben, denn mit ihnen werden sie später viel zusammenarbeiten", so Prof. Dr. Ursula-Eva Wiese, Professorin für Arbeits- und Sozialrecht an der Hochschule Osnabrück.